Theories and Histories of Migration


Was zeichnet das Lehrmuster aus?

Ausgehend von der hohen globalen Relevanz und Brisanz, die das Thema Migration heute hat, sollen Studierende im Projekt „Theories and Histories of Migration“ selbstständig zu diesem komplexen Thema forschen und Migration mit besonderem Hinblick auf die Erkenntnisse des „transnational turn“ untersuchen. Dazu wird das Beispiel der Einwanderung in die Vereinigten Staaten von Amerika in einer Vorlesung, einem Seminar und einer Übung (Einzel- u. Gruppensitzungem; Exkursion zum Deutschen Auswandererhaus in Bremerhaven) vorgestellt, diskutiert und historisch, theoretisch und praktisch untermauert. Eine politische Tagesfrage wird so in die Universität geholt und – mit der Exkursion ins Deutsche Auswandererhaus auf die Lebenspraxis rückbezogen. Im Zuge der Auseinandersetzung mit der US-amerikanischen Immigrationsgeschichte beschäftigen sich Studierende intensiv mit Theorien der Migration, formulieren eine konkrete Forschungsfrage und verhandeln diese in einer Forschungsarbeit.



Fakten im Überblick:

In welcher Form existiert eine Präsenzphase?
Blockveranstaltung, Einzeltermine, Sonstiges (Exkursion)

In welchen Zeitraum wird das Lehrmuster durchgeführt?
Während Vorlesungszeit, Während vorlesungsfreier Zeit

Wird das Lehrmuster über einen Zeitraum von mehreren Semester durchgeführt?
Ja (2 Semester)

Welchen Umfang hat das Lehrmuster?
Creditpoints: 9.5
Teilnehmerzahl: 11

In welchem Studienabschnitt ist das Lehrmuster angesiedelt?
Bachelor (Profilierungsphase)

Worum geht es in dem Lehrmuster insbesondere?
Selbstständiges Arbeiten am Text / an Quellen / an Fällen / an Daten, Wissenschaftliches Schreiben und / oder Diskutieren


Welche Zielsetzung hat das Lehrmuster?

Das Projekt versteht sich als amerikanistischer Beitrag zur Internationalisierungsstrategie der Ruhr-Universität Bochum. Es hat das Ziel, Wege zu finden, die positiven Effekte in allen drei Kategorien der Schlüsselqualifikationen (http://www.oecd.org/pisa/35693281.pdf), die bei der dreimaligen Durchführung des inSTUDIES-Moduls „Transnational American Studies“ erzielt werden konnten, zu verstetigen und zu qualifizieren. Größere Nachhaltigkeit soll aufgrund geringerer Kosten und höhere akademische Effizienz durch eine Fokussierung auf die gezielte Entwicklung des Forschenden Lernens erzielt werden. Ziel des Vorhabens im Hinblick auf die Kompetenzentwicklung der Studierenden ist somit die Entwicklung von Schlüsselkompetenzen in allen drei der von der OECD definierten Kategorien von Schlüsselkompetenzen:

  1. Interaktive Anwendung von Medien und Mitteln
    In der in Englisch stattfindenden Veranstaltung gebrauchen Studierende die Fremdsprache in authentischen Situation mit echten Zielen: zur Aneignung von wissenschaftlichen Inhalten und Theorien, zum Meinungsaustausch darüber im Klassenzimmer sowie zur Anfertigung einer wissenschaftlichen Arbeit. Sie lernen darüber hinaus die Arbeit im Archiv (Deutsches Einwandererhaus) und mit dort befindlichen Materialien kennen.
  2. Interagieren in heterogenen Gruppen
    Studierenden wird ihre interkulturelle Kompetenz und deren Bedeutung bewusst, durch die Historisierung und Theoretisierung von Migration wird ihre interkulturelle Kompetenz gefördert, durch Problematisierung und interkulturellen Vergleich wird ihre interkulturelle Kompetenz weiterentwickelt. Durch die Vorbereitung und Organisation der Exkursion und deren Elemente vor Ort entwickeln die Studierenden ihre Organisations- und Teamfähigkeit.
  3. Autonome Handlungsfähigkeit
    Studierende setzen sich bereits vor der schriftlichen B.A.-Arbeit und ggf. auch über die Grenzen des eigenen Faches hinaus intensiv mit einer selbst entwickelten Forschungsfrage auseinander. Sie entwickeln so bereits früh im Studium akademische Selbstständigkeit und üben sich in der Forschung. Die Teilnehmerinnenbegrenzung auf max. 15 soll neben der differenzierten Betreuung jedes einzelnen Forschungsprojekts zudem der Anonymität des Hochschulalltags entgegenwirken und die individuelle Unterstützung und Förderung der Studierenden gewährleisten.



Was sind wesentliche Inhalte des Lehrmusters?

Viele Studierende haben persönliche Erfahrungen mit Migration und diese sollen in diesem Projekt mit Theorien der Migration und Migrationsgeschichte ergänzt werden. Die brisanten öffentlichen Diskussionen von Deutschland als Migrationsland sollen hierbei der Ausgangspunkt sein, von welchem komparativ auf ein anderes Migrationsland, die Vereinigten Staaten von Amerika, geschaut wird. Die Vereinigten Staaten sind historisch durch Migration entstanden und verstehen sich bis heute als ein Einwanderungsland – die Aufarbeitung dieser Entwicklung soll die Basis sein, aus der die Studierenden eine eigene Forschungsarbeit zum Thema Migration entwickeln. Durch die vergleichende und historisch/theoretisch kontextualisierte Herangehensweise an das Thema soll der in Deutschland z.T. sehr einseitig und oberflächlich geführte Auseinandersetzung mit Migration begegnet und das transkulturelle Potenzial der Studierenden genutzt werden.





Weitere Lehrmuster:

Unsicherheitserfahrung und Bewältigungsstrategien im unternehmerischen Kontext – simulationsbasierte Lernansätze
Schreibmentor*in im internationalen Kontext
Data Science in Finance
VIDEO Works. Künstlerisches Arbeiten im Medium des bewegten Bildes





Wie ist das Lehrmuster strukturiert?

Das Vorhaben begann im Wintersemester 2015/16 mit einem thematischen Seminar (4 CP), das amerikanische Migrationsgeschichte, besonders der europäischen Migration in die Vereinigten Staaten adressierte und die Teilnehmer/innen mit notwendigen Kernkonzepten und Entwicklungen bekannt machte. Dabei stand vor allem die deutsche Immigration in die USA im Vordergrund. Zu Beginn des SoSe (April 2016) fand die Exkursion zum Deutschen Auswandererhaus statt, bei der die Teilnehmerinnen Quellen für ihre Forschung finden sollten. Diese Quellen sollten im Sommersemester nach Sichtung und 2 Einzelkonsultation mit der Kursleiterin in 2 Sitzungen vorgestellt und mithilfe von theoretischen Texten, die in der Gruppe besprochen werden, in Anbetracht der formulierten Forschungsfrage analysiert werden. Parallel zum Schreiben und den Einzelkonsultation/Gruppensitzungen wurde im Sommersemester 2016 die Vorlesung „Ethnic Literature“ (2,5 CP) besucht, die sich besonders mit der multikulturellen amerikanischen Gesellschaft auseinandersetzte. Der Kurs im Sommersemester (Exkursion und Forschungsanleitung) wurde wie eine Übung mit 3 CP kreditiert.



Welches Prüfungsform ist in dem Lehrmuster vorgesehen?

Schriftliche Abschlussarbeit



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Konzipierung

Kontaktperson:
Dr. Evangelia Kindinger
(evangelia.kindinger@rub.de), Fakultät für Philologie, Englisches Seminar

Weitere Beteiligte:
Prof. Dr. Kornelia Freitag


Weitere Informationen

Veröffentlichungsdatum:
25. Juli 2018, 18:06 Uhr

Schlagwörter:
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Fächergruppen:
Geisteswissenschaften, Gesellschaftswissenschaften


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