Studierende erforschen Fachbiographien und Fachvorstellungen zu Deutsch und Mathematik


Was zeichnet das Lehrmuster aus?

Das Projekt lässt Studierende mithilfe niedrigschwelliger empirischer Verfahren eigene Forschung vollziehen, die sowohl wissenschaftlich relevant ist als auch persönliche Erfahrungen der Studierenden abruft. Es sucht eine interdisziplinäre Plattform für Germanistik und Mathematik zu etablieren, die sich an Studierende des Lehramts richtet, die ein Interesse an der Epistemologie ihrer Wissenschaften haben. Die Studierenden erforschen mithilfe von Leitfadeninterviews die biographischen Erfahrungen von Schülerinnen und Schülern an allgemeinbildenden Schulen sowie deren Vorstellungen von Deutsch und Mathematik. Es geht um die Kernfächer des Curriculums, die zur Vergabe von Lebenschancen beitragen und oft als besonders unterschiedlich wahrgenommen werden, obwohl von latenten Zusammenhängen ausgegangen werden muss. Im Fokus stehen Schülerinnen und Schüler, die aus nicht-akademischen Elternhäusern kommen und einen Migrationshintergrund haben.



Fakten im Überblick:

In welcher Form existiert eine Präsenzphase?
Blockveranstaltung

In welchen Zeitraum wird das Lehrmuster durchgeführt?
Während Vorlesungszeit, Während vorlesungsfreier Zeit

Wird das Lehrmuster über einen Zeitraum von mehreren Semester durchgeführt?
Nein

Welchen Umfang hat das Lehrmuster?
Teilnehmerzahl: 30

In welchem Studienabschnitt ist das Lehrmuster angesiedelt?
Bachelor (Profilierungsphase), Master

In welcher Art ist das Lehrmuster curricular verankert?
Wahlmodul

Worum geht es in dem Lehrmuster insbesondere?
Selbstständiges Arbeiten am Text / an Quellen / an Fällen / an Daten, Selbstständiges Experimentieren


Welche Zielsetzung hat das Lehrmuster?

„Studierende erforschen Fachbiographien und Fachvorstellungen zu Deutsch und Mathematik“ diente der Qualifikation und Motivation von Studierenden der Fächer Germanistik und/oder Mathematik in unterschiedlichen Studienphasen. Das Projekt ermöglichte es Studierenden, früh empirische Forschungsbefunde zu generieren, die reale Relevanz besaßen. Sie erfuhren so eine Bestätigung eigener Arbeit und erkannten die Verzahnung theoretischer Forschung und praktischer Arbeit in Schule und Unterricht. Zudem erhielten sie Anschluss an didaktische Diskussionen der Gegenwart.
Im Rahmen des Projekts wurde den Studierenden Wissen zu Schulleistungsstudien und zu didaktischen Debatten vermittelt, wurde ein Einblick in Methoden der qualitativen Sozialforschung gegeben, wurde in Transkribiertechniken eingeführt und wurde es den Studierenden ermöglicht, mit unterschiedlichen Forschungsverfahren jeweils zwei SchülerInnen der Jahrgangsstufe 10 zu befragen und die Ergebnisse darzustellen.



Was sind wesentliche Inhalte des Lehrmusters?

Die im Projekt durchgeführte Forschung ordnet sich thematisch einer Fachkulturforschung zu, die nicht primär auf scheinbar objektive Fachinhalte abstellt, sondern die Vorstellungen von Fächern analysiert, die bei Lehrerinnen und Lehrern, Schülerinnen und Schülern oder der breiten Bevölkerung existieren und die Lehren, Lernen oder Fachentwicklung zu- oder abträglich sein können.





Weitere Lehrmuster:

Online-Enzyklopädie – Praktiken der Gewalt
MathePraxis
Heimat Bochum. Kulturelle Formen der Beheimatung im Zeitalter der Globalisierung
Mir geht ein Licht auf! Aus dem verstaubten Depot ins digitale Rampenlicht – Neue Erkenntnisse zur Aufnahme antiker Öllampen





Wie ist das Lehrmuster strukturiert?

„Studierende erforschen Fachbiographien und Fachvorstellungen zu Deutsch und Mathematik“ vollzieht sich in wesentlich zwei Organisationsformen. Einerseits wird die Forschung im interdisziplinären deutsch-mathematik-didaktischen Kolloquium vorbereitet und organisiert und hier in Form regelmäßiger Blockveranstaltungen begleitet. Andererseits wird individuell geforscht, indem die beteiligten Studierenden Schülerinnen direkt an Schulen befragen. Dabei wird avisiert, dass jeder beteiligte Studierende zwei Interviews organisiert und durchführt. Zudem soll jeder Studierende ein Interview möglichst selbständig verschriftlichen. Den Studierenden stehen die wissenschaftlichen Hilfskräfte des Projekts jederzeit als Ansprechpartnerinnen und -partner zur Verfügung, die unterstützend eingreifen können. Zeitlich geht es in einer ersten Blockveranstaltung um die Vorstellung der Grundideen des Projekts mit einem Schwerpunkt auf den Forschungsfragen zu Fachbiographien und Fachkulturen. Hierbei wird unter dem Titel „Deutsch und ich“ bzw. „Mathematik und ich“ auch ein Selbsterfahrungsblock eingebaut, der die Forschung vorbereitet. Zudem wird ein Interviewleitfaden diskutiert und entwickelt, wobei auf erprobte Leitfäden zurückgegriffen werden kann, die gleichwohl anzupassen sind. Der ersten Blockveranstaltung folgt die eigentliche Forschungsphase. In einer zweiten Blockveranstaltung werden Grundregeln zur Transkription der Interviews vorgestellt sowie die Auswertung eines bereits von den wissenschaftlichen Hilfskräften erstellten Transkriptes geübt. Die weitere Erstellung sowie Auswertung von Transkripten durch Studierende und Hilfskräfte erfolgt im Anschluss, um in einer dritten Blockveranstaltung Ergebnisse zusammenzutragen, zu diskutieren und zu reflektieren. Damit wird die eigentliche Forschungsaktivität individuell von den Studierenden durchgeführt, die aber in den wissenschaftlichen Hilfskräften des Projekts kontinuierliche Ansprechpersonen haben, welche auch eine Vermittlung zu den Antragstellern herstellen. Es liegt eine Veranstaltungsstruktur vor, mit der die Antragsteller im Rahmen weiterer Seminare bereits positive Erfahrungen gemacht haben.



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Konzipierung

Kontaktperson:
Prof. Dr. Sebastian Susteck
(sebastian.susteck@rub.de), Fakultät für Philologie, Germanistisches Institut

Weitere Beteiligte:
Prof. Dr. Katrin Rolka (Fakultät für Mathematik)


Weitere Informationen

Veröffentlichungsdatum:
25. Juli 2018, 18:11 Uhr

Schlagwörter:
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Fächergruppen:
Geisteswissenschaften, Gesellschaftswissenschaften


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