Der Katholizismus im Ruhrgebiet: Ein Blick in die Archive des Bistums Essen
Was zeichnet das Lehrmuster aus?
Im Sommersemester 2012 sollen fortgeschrittene Studierende der Katholischen Theologie im Rahmen eines kirchenhistorischen Hauptseminars den selbstständigen Umgang mit Quellen zum Ruhrgebietskatholizismus erproben, um exemplarisch als Forschende mit Forschung in Kontakt zu kommen. Leitend ist hier das Prinzip ‚Neugier’ (Zukunftskonzept Lehre der RUB). Dies gilt einerseits für das generelle Erlernen von Forschung und wird andererseits noch verstärkt, indem bewusst ein Bezug zur Lebenswelt der meisten Studierenden – dem Ruhrgebiet – geschaffen wird. Die zu untersuchenden Quellen sind dabei a.) noch nicht im Forschungsdiskurs bekannt und liegen b.) noch nicht editiert, sondern nur im Original vor.
Fakten im Überblick:
In welcher Form existiert eine Präsenzphase? |
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Einzeltermine |
In welchen Zeitraum wird das Lehrmuster durchgeführt? |
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Während Vorlesungszeit, Während vorlesungsfreier Zeit |
Wird das Lehrmuster über einen Zeitraum von mehreren Semester durchgeführt? |
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Nein |
Welchen Umfang hat das Lehrmuster? |
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Creditpoints: 5 |
Teilnehmerzahl: 10 |
In welchem Studienabschnitt ist das Lehrmuster angesiedelt? |
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Bachelor (Profilierungsphase), Master |
In welcher Art ist das Lehrmuster curricular verankert? |
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Wahlmodul |
Worum geht es in dem Lehrmuster insbesondere? |
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Selbstständiges Arbeiten am Text / an Quellen / an Fällen / an Daten, Wissenschaftliches Schreiben und / oder Diskutieren |
Welche Zielsetzung hat das Lehrmuster?
Das Hauptseminar beabsichtigte, Studierende der Katholischen Theologie selbst kirchenhistorisches Wissen generieren zu lassen. Unsere Lehrveranstaltung setzte vor dem Erfahrungshintergrund an, dass die Arbeit mit Quellen im Theologie-Studium – trotz ihrer essentiellen Bedeutung für Forschung und Berufspraxis (in Schule etc.) – immer noch zu kurz kommt. Dem wollte die konzipierte Lehrveranstaltung Abhilfe verschaffen, indem sie durch eigenständiges Forschen und die „persönliche“ Begegnung mit noch unbekannten und nicht-editierten Archivalien zur Auseinandersetzung mit (Kirchen-)Geschichte motivierte: Zum Besuch des Seminars sollte zunächst einmal die Neugier auf die jüngere Vergangenheit verlocken. Im Mittelpunkt des Hauptseminars stand vor allem das Erschließen und Analysieren neuer Quellen aus Archiven des Bistums Essen, so wurde bewusst ein Bezug zur Lebenswelt der meisten Studierenden – dem Ruhrgebiet – geschaffen.
Was sind wesentliche Inhalte des Lehrmusters?
Das Hauptseminar setzt vor dem Erfahrungshintergrund an, dass die Arbeit mit Quellen im Theologie-Studium – trotz ihrer essentiellen Bedeutung für Forschung und Berufspraxis (in Schule etc.) – immer noch zu kurz kommt. Dem will die konzipierte Lehrveranstaltung Abhilfe verschaffen, indem sie durch eigenständiges Forschen und die „persönliche“ Begegnung mit noch unbekannten und nicht-editierten Archivalien zur Auseinandersetzung mit (Kirchen-)Geschichte motiviert: Zum Besuch des Seminars soll zunächst einmal die Neugier auf die jüngere Vergangenheit verlocken. Die im Rahmen des Hauptseminars geplante historische Projektarbeit soll des Weiteren den historischen Blick für das eigene lokale Umfeld schärfen und für die mit Quellenarbeit verbundene Problematik (Perspektivik, Kontextualisierung) sensibilisieren.
Weitere Lehrmuster:
Wie ist das Lehrmuster strukturiert?
Für da angestrebte Lernziel erschien es sinnvoll, den herkömmlichen Rahmen universitärer Lehrveranstaltungen zu verlassen: Nach circa fünf einführenden Sitzungen in die neuere Katholizismusgeschichte des Ruhrgebiets, der Quellenkunde und Archivarbeit bildeten die Studierenden Kleingruppen, um einen Quellenbestand (Akten, Protokollbuch etc.) auf eine selbstständig entwickelte, historische Frage hin zu analysieren. Dies geschah in einer Erarbeitungsphase durch den Besuch eines Archivs entweder auf Pfarrei- oder Bistumsebene und der damit verbundenen kritischen Sichtung und Auswertung von dort gelagerten historischen Archivalien. Dabei wurde auf Freiheit und Selbstständigkeit in der Erkenntnisfindung besonderen Wert gelegt, wobei das Dozententeam den Erkenntnisprozess der Studierenden begleitete. Die Studierenden fanden neue Quellenbestände, lasen diese, entwickelten daraus eine Fragestellung vor dem Hintergrund des vorliegenden Forschungsstandes, lasen die Quellen erneut vor dem Hintergrund der Fragestellung, recherchierten für unklare Zusammenhänge andere Quellen und/oder Sekundärliteratur und erstellten aus den verschiedenen Bausteinen von Sekundärliteratur und Quellen ein eigenes Bild in Beantwortung der Frage. Neben der Schärfung des historischen Blicks für das eigene lokale Umfeld wurde so für die mit Quellenarbeit verbundene Problematik (Perspektivik, Kontextualisierung) sensibilisiert. Die skizzierten Arbeitsschritte wurden schließlich in einer wissenschaftlichen Hausarbeit verschriftlicht.
Welches Prüfungsform ist in dem Lehrmuster vorgesehen?
Für den darüber hinaus anzufertigenden Leistungsnachweis ist daran gedacht, die einzelnen Präsentationen der Abschlussphase während der vorlesungsfreien Zeit im August/September 2012 z.B. in den einzelnen Pfarreien zu wiederholen oder diese – etwa für eine interessierte Öffentlichkeit auf Bistumsebene – in Form einer wissenschaftlichen Hausarbeit aufzubereiten (sei es für Pfarreinachrichten, Gemeindefestschriften oder -homepages, die Bistumszeitung RuhrWort etc.).
Welche E-Learning-Elemente werden eingesetzt?
Lernplattform
Konzipierung
Kontaktperson:
Prof. Dr. Wilhelm Damberg
(wilhelm.damberg@rub.de), Katholisch-Theologische Fakultät
Weitere Beteiligte:
Florian Bock, Dr. Andreas Henkelmann
Weitere Informationen
Veröffentlichungsdatum:
25. Juli 2018, 14:48 Uhr
Schlagwörter:
Forschendes Lernen
Fächergruppen:
Geisteswissenschaften