Von den Quellen zur Karte: Die Topographie der Stadt Rom in republikanischer Zeit
Was zeichnet das Lehrmuster aus?
Im Rahmen der Veranstaltung wurde eine interaktive Karte Roms mit der chronologischen Ordnung aller fassbaren Infrastrukturprojekte der republikanischen Zeit erstellt. Die Studierenden setzten sich dabei zunächst in Gruppen zu unterschiedlichen Zeiträumen mit den bisherigen Ergebnissen der Forschung kritisch auseinander und kamen durch eine Verknüpfung dieser Forschung mit vor allem literarischen Quellen zu eigenständigen Erkenntnissen bezüglich bestimmter Bauperioden. Diese Ergebnisse wurden in einer in Moodle angelegten Datenbank unter verschiedenen Kriterien eingespeist, aus denen nach mehreren Karten zu einzelnen chronologischen Abschnitten schließlich die interaktive Gesamtkarte generiert wurde. Am Ende der Übung stand eine gemeinsame Reflexion der Gruppenergebnisse, bei der eine Kontextualisierung der in Gruppenarbeit erarbeiteten Resultate erfolgte. Diese Synthese stand unter der übergreifenden Fragestellung, wann es im republikanischen Rom intensive Phasen der Bautätigkeit gab und welche politischen und sozialen Kontexte damit in Verbindung gebracht werden können. Am Ende des Vorhabens stand eine abschließende Tagung, auf der die Studierenden ihre Ergebnisse vor Fachkollegen von anderen Universitäten vorstellten und diskutierten.
Fakten im Überblick:
In welcher Form existiert eine Präsenzphase? |
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Einzeltermine |
In welchen Zeitraum wird das Lehrmuster durchgeführt? |
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Während Vorlesungszeit |
Wird das Lehrmuster über einen Zeitraum von mehreren Semester durchgeführt? |
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Nein |
Welchen Umfang hat das Lehrmuster? |
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Teilnehmerzahl: 25 |
In welchem Studienabschnitt ist das Lehrmuster angesiedelt? |
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Bachelor (Grundlagenphase) |
In welcher Art ist das Lehrmuster curricular verankert? |
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Pflichtmodul |
Worum geht es in dem Lehrmuster insbesondere? |
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Selbstständiges Arbeiten am Text / an Quellen / an Fällen / an Daten, Wissenschaftliches Schreiben und / oder Diskutieren |
Welche Zielsetzung hat das Lehrmuster?
Das Vorhaben verfolgt das Ziel, Studierende direkt in die Quellenarbeit und damit in die Grundlage aller (alt)historischen Arbeit einzuführen. Dabei soll den Studierenden in angeleiteter, aber möglichst eigenständiger Arbeit bewusst werden, welche Prozesse bei der Forschung zur Geschichte der Antike ablaufen. Dazu gehört zum einen ein Grundverständnis der in der Übung behandelten Epoche der römischen Geschichte, aber auch ein Einüben der Hilfswissenschaften, wie der Numismatik und der Epigraphik. Die Studierenden sollen durch die Auseinandersetzung mit den Quellen und mit der einschlägigen Literatur ihre historische Sachkompetenz und die historische Methodenkompetenz einüben. Erstere beschreibt die Aneignung von für das Fach konstitutiven Begriffen und Strukturen, Letztere umfasst vor allem die Dimension der Rekonstruktion historischen Wissens, im vorliegenden Falle also des Erstellens der Karte aus den Quellen heraus, und die der De-Konstruktion, also der kritischen Auseinandersetzung mit den Erkenntnissen bisheriger Forschungen. Darüber hinaus werden die Ergebnisse, die die Studierenden im Laufe der Veranstaltung produzieren, nicht „für die Schublade“ erarbeitet, sondern sie sollen im Anschluss allen RUBAngehörigen, insbesondere den Historikern, Archäologen und Kunsthistorikern, zur weiteren Forschung zur Verfügung stehen. Die Studierenden müssen für die anstehende Tagung ihre Ergebnisse mittels der im Geschichtsstudium prominent verankerten Darstellungs- und Präsentationskompetenzen ansprechend aufbereiten. Das ist insofern von Bedeutung, als jeder Historiker, ob er als Geschichtslehrer oder in einem anderen Bereich historisch arbeitet, Sachwissen zielgruppenbezogen darstellen muss: „Die Einübung der historischen Darstellung durch mündliche, medial gestützte Präsentation, in der Übung z. T. auch als Gruppenpräsentation kleinerer Projekte sowie die schriftliche Ausarbeitung fördern zudem die kommunikativen Kompetenzen.“
Was sind wesentliche Inhalte des Lehrmusters?
Im Rahmen der Veranstaltung sollte eine (interaktive) Karte Roms mit der chronologischen Ordnung aller fassbaren Infrastrukturprojekte des 3./2. Jh. v. Chr. erstellt werden.
Weitere Lehrmuster:
Wie ist das Lehrmuster strukturiert?
Die Studierenden setzten sich in verschiedenen Gruppen in angeleiteter, intensiver Quellen- und Literaturarbeit mit den bisherigen Ergebnissen der Forschung kritisch auseinander und sammelten ihre eigenständig erarbeiteten Erkenntnisse in einer Datenbank und daraus konstruierten Einzelkarten . Am Ende der Übung stand eine gemeinsame Reflexion der Gruppenergebnisse, bei der eine Kontextualisierung der in den Gruppenarbeiten erarbeiteten Resultate erfolgte. Als Abschluss der Übung fand ein Workshop statt mit AlthistorikerInnen aus verschiedenen nordrhein-westfälischen Universitäten statt, auf dem die Studierenden ihre einzelnen Ergebnisse sowie deren Zusammenhänge und die gemeinsame Karte einem breiteren Fachpublikum präsentierten.
Welche E-Learning-Elemente werden eingesetzt?
Lernplattform (Moodle), Smartboard
Konzipierung
Kontaktperson:
Prof. Dr. Bernhard Linke
(Bernhard.Linke@rub.de), Fakultät für Geschichtswissenschaft, Historisches Institut
Weitere Beteiligte:
Stefan Schorning; Marie Föllen & Tobias Kreiten (eTutoren)
Weitere Informationen
Veröffentlichungsdatum:
25. Juli 2018, 17:36 Uhr
Schlagwörter:
E-Learning, Forschendes Lernen, Kartographie
Fächergruppen:
Geisteswissenschaften, Gesellschaftswissenschaften