„Doing Research“ in der Sportpädagogik und Sportdidaktik


Was zeichnet das Lehrmuster aus?

Kern der Veranstaltung ist es, die Studierenden mit Grundlagen und Ablauf eines Forschungsprozesses vertraut zu machen. Gegenstand eigener Untersuchungen sollen Phänomene der Sportpädagogik/ -didaktik sein wie beispielsweise das Verhältnis von Trainer*in und Athlet*in, Einstiegsrituale, kooperative Lernformen, informelle Settings, Sanktionsmechanismen, Kommunikationsmuster, etc., die sich in alltäglichen Situationen (auf Spielplätzen, in Sportvereinen, in Fitnessstudios, …) finden lassen. Die Praxis soll Ausgangspunkt für Beobachtungen sein und Anlass für zur bearbeitende Forschungsfragen bieten.



Fakten im Überblick:

In welcher Form existiert eine Präsenzphase?
Einzeltermine

In welchen Zeitraum wird das Lehrmuster durchgeführt?
Während Vorlesungszeit, Während vorlesungsfreier Zeit

Wird das Lehrmuster über einen Zeitraum von mehreren Semester durchgeführt?
Nein

Welchen Umfang hat das Lehrmuster?
Creditpoints: 3
Teilnehmerzahl: 25

In welchem Studienabschnitt ist das Lehrmuster angesiedelt?
Bachelor (Profilierungsphase)

In welcher Art ist das Lehrmuster curricular verankert?
Wahlmodul

Worum geht es in dem Lehrmuster insbesondere?
Selbstständiges Arbeiten am Text / an Quellen / an Fällen / an Daten


Welche Zielsetzung hat das Lehrmuster?

  1. Die Studierenden sollen den Ablauf eines Forschungsprozesses kennen lernen, indem sie ihn selbständig absolvieren und auch indem sie diesbezügliche wissenschaftstheoretische Reflexionen üben.
  2. Im Zuge dessen sollen die Studierenden eine vertiefende Auseinandersetzung mit einer qualitativen Forschungsmethode pflegen, indem sie als Expert*innen für diesen Forschungsweg auftreten. Dies insbesondere vor dem Hintergrund, dass in der Sportfakultät eine deutliche Schwerpunktsetzung auf quantitative Methoden gelegt wird. Den Studierenden ist nicht in hinreichendem Maße bewusst, dass Forschung überhaupt qualitativ durchgeführt werden kann. Dies ist insbesondere insofern problematisch, als die Erkenntnis über einen pädagogischen Gegenstand mit quantitativen Methoden nicht ohne gravierende Verzerrungen möglich ist.
  3. Durch die reflexive Forschungsarbeit soll die Selbstverantwortung und die allgemeine Handlungskompetenz im wissenschaftlichen Arbeitsprozess gestärkt werden. Dies insofern,als sie die Fragestellung und das Thema selbst finden und fixieren. Forschendes Lernen wird dabei realisiert, indem die Studierenden ihren eigenen Interessen folgen, um für sie relevante Aspekte der Wirklichkeit zu konstituieren und einer qualitativen Erfassung zuzuführen. Die Studierenden sollen durch den ihnen gegebenen Freiraum lernen, ihren Arbeitsprozess selbständig zu regulieren und zu steuern, indem sie sich selbst Termine und Fristen setzen und ggfs. in Selbstverantwortung und mit überzeugender Begründung ändern.



Was sind wesentliche Inhalte des Lehrmusters?

Im Vordergrund steht das Heranführen an und das Erleben des Ablaufes eines Forschungsprozesses. Zudem findet eine inhaltliche Auseinandersetzung mit auszumachenden sportpädagogischen und -didaktischen Themen statt.





Weitere Lehrmuster:

„Doing Research“ in der Sportpädagogik und Sportdidaktik
Unternehmensnachfolge in Familienunternehmen
Interkulturelle Bibelhermeneutiken. Kontextuelle Exegese im theologisch-interdisziplinären Diskurs
Collaboration in B2B value networks – Use of laboratory experience for transfer to practice partners





Wie ist das Lehrmuster strukturiert?

Zu Beginn gibt es eine einleitende Veranstaltung, die die Studierenden für wissenschaftliches Arbeiten sensibilisieren und verschiedene Erkenntniswege thematisiert soll. In kleinen Übungsphasen werden Herangehensweisen an wissenschaftliche Probleme dargestellt. Während der eröffnenden Sitzung werden ferner einschlägige Settings vorgestellt und diskutiert, um den Studierenden zu einer Vorstellung von möglichen Forschungsfeldern zu verhelfen. Indem sie verschiedene Situationen innerhalb der Praxis beobachten, sollen die Studierenden einen forschenden Blick entwickeln. Die Beobachtungsergebnisse werden im Fortgang des Seminars als Grundlage für die Findung einer Fragestellung verwendet. Um den Studierenden die Arbeit mit den Methoden zu erleichtern, werden Workshops (moderiert von weiteren Dozent*innen) zur Anwendung von durch die Studierenden ausgewählten speziellen Forschungsmethoden durchgeführt. Abschließend werden die Studierenden einen Aspekt aus ihrer Forschungsarbeit genauer in den Blick nehmen und der Seminargruppe präsentieren. Der gesamte Forschungsprozess wird durch das Führen eines Portfolios (i.S. eines Forschungstagebuchs) begleitet.



Welches Prüfungsform ist in dem Lehrmuster vorgesehen?

Seminararbeit



Tipps für die Umsetzung:

"Das Konzept ist anspruchsvoll und eignet sich für Studierenden, die sich unmittelbar vor der Anfertigung der BA-Arbeit befinden. Die Zahl der Teilnehmer*innen reduzierte sich nach der ersten Sitzung, da sie sich von der auf sie zukommenden Arbeit über fordert fühlten (nach eigener Aussage). Nur wirklich interessierte und motivierte Studierende werden von dem Konzept profitieren können; die Qualität der aus dem Seminar hervorgegangenen BA-Arbeiten ist sichtbar gestiegen.
Von daher ist zu empfehlen, das Angebot aufrecht zu erhalten, allerdings in Form einer prozessbegleitenden Beratung durch eine/n Dozierende, in der Regel die betreuende Person. Im Master-of-Education-Studiengang erfolgt ein solches (Wahl-)Angebot seit einigen Semestern und zeigt sichtbare Erfolge."

Prof. Dr. Antje Klinge



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Konzipierung

Kontaktperson:
Prof. Dr. Antje Klinge
(antje.klinge@rub.de), Fakultät für Sportwissenschaft

Weitere Beteiligte:
Dr. Clarissa Feth


Weitere Informationen

Veröffentlichungsdatum:
25. Juli 2018, 16:29 Uhr

Schlagwörter:
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Fächergruppen:
Geisteswissenschaften, Gesellschaftswissenschaften, Interdisziplinär


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