Ahndung und Wiedergutmachung von NS-Verbrechen als Lebensthema. Auf dem Weg zu einer Biographie des Juristen Benjamin B. Ferencz
Was zeichnet das Lehrmuster aus?
Das Projekt beabsichtigt, fortgeschrittene BA- und MA-Studierende der Geschichtswissenschaft aktivierend in die konkrete historische Quellenarbeit einzuführen. Die Studierenden sollen dabei in selbstständigen Projektgruppen sowie unter methodischer Vorbereitung und Anleitung mit dem umfassenden, von 1933 bis 1994 reichenden Vorlass des US-amerikanischen Juristen Benjamin B. Ferencz (geb. 1920) arbeiten, der zu einer zentralen Figur in den weltweiten Auseinandersetzungen mit den NS-Verbrechen nach 1945 wurde. Anhand verschiedenster Quellengruppen (Briefe, Tagebücher, Presseartikel, Bilanzen, juristische Fallakten usw.) sollen die Studierenden unter Anleitung und in Begleitung eigenständige Erfahrungen in der empirischen Arbeit sammeln, deren Ergebnisse sie anschließend in wissenschaftlicher Form präsentieren („Konferenz“) und dokumentieren („Reader“) sollen.
Fakten im Überblick:
In welcher Form existiert eine Präsenzphase? |
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Einzeltermine |
In welchen Zeitraum wird das Lehrmuster durchgeführt? |
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Während Vorlesungszeit, Während vorlesungsfreier Zeit |
Wird das Lehrmuster über einen Zeitraum von mehreren Semester durchgeführt? |
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Ja (2 Semester) |
Welchen Umfang hat das Lehrmuster? |
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Creditpoints: 3 |
Teilnehmerzahl: 18 |
In welchem Studienabschnitt ist das Lehrmuster angesiedelt? |
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Bachelor (Profilierungsphase), Master |
In welcher Art ist das Lehrmuster curricular verankert? |
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Wahlmodul |
Worum geht es in dem Lehrmuster insbesondere? |
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Selbstständiges Arbeiten am Text / an Quellen / an Fällen / an Daten, Wissenschaftliches Schreiben und / oder Diskutieren |
Welche Zielsetzung hat das Lehrmuster?
Die Veranstaltung beabsichtigt, den Studierenden grundlegende methodische Kompetenzen im praktischen Umgang mit Quellenmaterial, in der selbstständigen Organisation von wissenschaftlicher Projektarbeit sowie in der wissenschaftlichen Präsentation von Forschungsergebnissen zu vermitteln. Nach einführenden Block-Veranstaltungen sollen die Teilnehmer/innen in thematisch-fokussierten wie selbstständig agierenden Projektgruppen mit dem empirischen Material an der Beantwortung einer spezifischen Fragestellung arbeiten, wobei regelmäßige, begleitende Treffen mit den Dozenten als Forum für Feedback und Ideenaustausch dienen sollen. Zusätzlich sollen die Gruppen ihren Arbeits- und Diskussionsprozess mithilfe von Blackboard-Diskussionsplattformen organisieren und dokumentieren. Schließlich sollen die Teilnehmer/innen ihre gewonnenen Forschungsergebnisse in wissenschaftlicher Weise im Rahmen einer gemeinschaftlich zu gestaltenden „Abschlusskonferenz“ präsentieren (Vortrag) und dort ggf. auch mit externen Gast-Wissenschaftlern diskutieren. Gedacht ist ferner an die Zusammenstellung eines kleinen Readers, der die Befunde der Quellenstudien der Projektgruppen festhält. Im Verlauf der Veranstaltung sollen sich die Teilnehmer/innen damit Schritt für Schritt zentrale historiographische Arbeitsweisen und wissenschaftliche Kommunikationskompetenzen aneignen.
Was sind wesentliche Inhalte des Lehrmusters?
Die Teilnehmer/innen arbeiten in Gruppen selbstständig an einem empirischen Projekt mit wissenschaftlicher Fragestellung, wobei die thematischen Schwerpunkte in den Vorbereitungssitzungen gemeinsam mit den Dozenten erarbeitet, später in der Gruppenarbeitsphase selbstständig weiterentwickelt und in zwischenzeitlichen „Meetings“ fortlaufend diskutiert werden sollen. Die geplante „Abschlusskonferenz“ sowie der „Reader“ werden die Ergebnisse der Veranstaltung entsprechend wissenschaftlicher Gepflogenheiten präsentieren, diskutierten und kommunizieren. Auf diese Weise erhalten die Studierenden einen umfassenden Einblick in die alltäglichen Routinen, Zyklen und Arenen (zeit)historischen Arbeitens: Von der Erarbeitung der Methodik bzw. Fragestellung über das intensive, fragegeleitete Quellenstudium hin zur mündlichen wie schriftlichen Präsentation ihrer Forschungsergebnisse.
Weitere Lehrmuster:
Wie ist das Lehrmuster strukturiert?
Um den Teilnehmer/innen möglichst große Gestaltungsfreiheit einzuräumen soll die Veranstaltung gezielt außerhalb des regulären semestrigen Veranstaltungs-„Rhythmus“ angesiedelt werden und sich ab dem Sommer 2012 über sechs Monate erstrecken: Nach zwei einführenden Blocksitzungen Ende Juli 2012, auf denen gemeinsam konzeptionelle wie methodische Grundlagen bzw. thematische Fragestellungen durch Lektüre und Diskussion gemeinsam erarbeitet sowie die Projektgruppen gebildet werden, sollen die Studierenden ihre empirische Gruppenarbeit zeitlich relativ frei gestalten können. Zur Sicherstellung des jeweiligen Projektfortschritts in den Gruppen sollen sie hierbei einerseits von den Dozenten zeitweilig auf Gruppenebene begleitet werden; andererseits sollen zwei „Meetings“ im September bzw. November 2012 mit allen Projektgruppen sowie begleitende Blackboard-Kurse als „Foren“ für den Gedankenaustausch bzw. die Diskussion aktueller Probleme dienen. Den Abschluss der Veranstaltung bildet eine von den Studierenden mitorganisierte und -gestaltete „Abschlusskonferenz“ in entsprechenden Räumlichkeiten der Ruhr-Universität im Januar 2013. Die Ergebnisse sollen anschließend in einem Reader mit den Beiträgen der einzelnen Gruppen dauerhaft festgehalten werden, der bei einem gemeinsamen Abschlusstermin im Februar bzw. März 2013 ausgeben wird.
Welches Prüfungsform ist in dem Lehrmuster vorgesehen?
Mündlichen wie schriftlichen Präsentation der Forschungsergebnisse
Welche E-Learning-Elemente werden eingesetzt?
Lernplattform
Konzipierung
Kontaktperson:
Prof. Dr. Constantin Goschler
(Zeitgeschichte@rub.de), Fakultät für Geschichtswissenschaft, Historisches Institut
Weitere Beteiligte:
Marcus Böick
Weitere Informationen
Veröffentlichungsdatum:
25. Juli 2018, 15:30 Uhr
Schlagwörter:
Forschendes Lernen
Fächergruppen:
Geisteswissenschaften