Den Campus mitgestalten! Gründung eines Zentrums für simulationsbasierte Lehre (ZSBL) an der RUB


Was zeichnet das Lehrmuster aus?

Dieses Lehrmuster hat die Gründung eines Zentrums für simulationsbasierte Lehre, zur strukturellen Verankerung und Verstetigung diverser simulationsbasierter Lehrformate als konkretes Ziel, und dient als Leitidee für nachfolgende Gründungsvorhaben innerhalb und außerhalb des universitären Kontextes.
Interdisziplinarität ist der Schlüssel zum Erfolg, denn Studierende mit dem Fokus der Wirtschaftswissenschaft, Psychologie, Erziehungswissenschaft, Bildungswissenschaften und diverse andere Studiengänge arbeiten unter Einbringung ihrer Fachexpertise und Abstimmung zwischen den Projektgruppen an einzelnen Arbeitspaketen des Gründungsvorhabens.
Studierende begegnen so unter Anleitung typischen Herausforderungen, Fragestellungen und Arbeitsfeldern des realen Gründungsgeschehens.



Fakten im Überblick:

In welcher Form existiert eine Präsenzphase?
Blockveranstaltung, Einzeltermine, Sonstiges (Semesterbegleitend )

In welchen Zeitraum wird das Lehrmuster durchgeführt?
Während Vorlesungszeit

Wird das Lehrmuster über einen Zeitraum von mehreren Semester durchgeführt?
Ja (2 Semester)

Welchen Umfang hat das Lehrmuster?
Creditpoints: 5
Teilnehmerzahl: 31
Zwei Seminardurchläufe:
WiSe 20/21: "Von der Theorie in die Praxis - Gründung eines Zentrums für simulationsbasierte Lehre (ZSBL) an der RUB" mit 12 TN aus Bachelorstudiengängen

SoSe21: "Vermarktung universitärer Dienstleistungen - Analysekonzepte zur Vermarktung simulationsbasierter Lehre" mit 19 TN aus Masterstudiengängen

In welchem Studienabschnitt ist das Lehrmuster angesiedelt?
Bachelor (Profilierungsphase), Master

In welcher Art ist das Lehrmuster curricular verankert?
Wahlmodul, Sonstiges (Optionalbereich; Studium Generale )

Worum geht es in dem Lehrmuster insbesondere?
Selbstständiges Arbeiten am Text / an Quellen / an Fällen / an Daten, Sonstiges (Entrepreneurship-Education am realen Gegenstand)


Welche Zielsetzung hat das Lehrmuster?

Als übergeordnetes Ziel wird die aktive Einbindung Studierender diverser Fachrichtungen in das Gründungsvorhaben des Zentrums von simulationsbasierte Lehre angestrebt.
Auf dem Weg zu erfolgreichen Entrepreneuren gestalten Studierende die Lehrentwicklung aktiv mit und werden Teil der Verstetigung innovativer Lehre. Im ersten Durchlauf erwerben und erproben gründungsinteressierte Studierende durch die Zusammenarbeit in interdisziplinären Teams, fachliche und methodische Kenntnisse aus der aktiven Anwendung, sowie soziale und personelle Kompetenzen durch die interne und externe Zusammenarbeit an dem realen Geschehen.

Zur Umsetzung des Vorhabens werden Studierende in die vollständige und zielgerichtete Umsetzung von Projekten eingeführt. Projektgruppenspezifisch, als auch im Austausch mit anderen Projektgruppen und Dozierenden wird die Umsetzung des Vorhabens ausgehandelt, gemeinsam ausprobiert und entschieden. In regelmäßigen Abständen lernen Studierende Teilergebnisse mit diversen interaktiven Präsentationstechniken aufzubereiten und im Plenum zur Diskussion zu stellen. Unter Rückgriff der Kenntnisse des Projektmanagements, werden Meilensteine, Teilziele und konkrete Aufgabenpakete definiert und in den interdisziplinären Projektgruppen bearbeitet. Die Studierenden lernen auf ihr Fachwissen und ihre jeweilige Expertise zurückzugreifen um dieses in den Gruppen zu verknüpfen und gewinnbringend einzusetzen. Die Ergebnisse der einzelnen Studierendengruppen werden letztlich in aggregierter Form zu einem Gesamtergebnis zusammengeführt. Diese werden vor einem interdisziplinärem Plenum präsentiert und diskutiert.

Im zweiten Durchlauf werden an konkreten Anwendungsbeispielen der simulationsbasierten Lehrformate jeweilige Vermarktungsstrategien aus dem universitären Kontext nachgezeichnet. Konkrete Anwendungsbeispiele aus den simulationsbasierten Formaten werden in Dienstleistungspakete überführt und ihrer tatsächlichen Marktgängigkeit erprobt. Studierende loten in dem praxisorientierten und experimentell angelegten Seminar den Gestaltungskorridor aus um bereits bestehende Angebote in konkrete Dienstleistungspakete zu überführen für universitätsinterne und universitätsexterne Anwendungen. Konkrete Zielgruppenanalysen, direkte Befragungen, Expertenmeinungen und Marktanalysen verhelfen den Studierenden handwerklich einen Einblick in die Marktforschungspraxis zu erhalten und mit Hilfe des Design Thinking Ansatzes marktgängige Dienstleistungen zu erstellen.



Was sind wesentliche Inhalte des Lehrmusters?

Im Mittelpunkt steht die reale Auseinandersetzung mit einem realen Gründungsgeschehen. Erfolgreich angewandtes Projektmanagement stellt hierfür die Grundlage um darüber hinaus diverse Kreativitätsmethoden, das Design Thinking, die Auseinandersetzung mit dem Aufbau und den einzelnen Komponenten von Geschäftsmodellen und diverse Methoden der Marktanalyse anwenden zu können.
Projektplanung, Strukturierung von Projekten durch die Erstellung von Projektstrukturplänen werden erkundet. Projektphasen werden festgesetzt und auf projektspezifische Aufgaben und Arbeitspakete durch Arbeitsteilung erreicht. In der Durchführungsphase werden die Kenntnisse des Projektmanagements angewandt.
Eigenständig werden Vermarktungsstrategien aus dem universitären Kontext nachgezeichnet. Bereits bestehende Angebote werden in Dienstleistungsangebote übersetzt, mit Hilfe des Vorgehensmodell des Thinking vom ersten Schritt der Idee bis hin zum konkreten Produkt/ der Dienstleistung.





Weitere Lehrmuster:

Den Campus mitgestalten! Gründung eines Zentrums für simulationsbasierte Lehre (ZSBL) an der RUB
Praxisseminar Innovationsmanagement
Mit Videos und Digital Storytelling für das eigene Studienfach begeistern
Ancient Religion(s) in Contact: Contemporary Religious Phenomena and Their Ancient Predecessors (ARELINCO)





Wie ist das Lehrmuster strukturiert?

Der erste Teil der Veranstaltung hat semesterbegleitend in Blöcken stattgefunden. Aufgegliedert sind diese Blöcke in übergeordnete Phasen, der Vorbereitungsphase, Planungsphase, Handlungsphase und Ergebnisphase.

Die Auftaktveranstaltung hat ganztägig an einem Samstag stattgefunden, wo die Zielsetzung skizziert und simulationsbasierte Lehrformate vorgestellt und ausprobiert wurden. Die externe Projektmanagementschulung hat halbtägig an einem weiteren Samstag stattgefunden. Die Planungsphase, in der die anstehenden Arbeitspakete geplant und portioniert wurden, gekoppelt mit Unterstützung seitens fachlichen Input des Dozierenden haben an einem Abend stattgefunden. Die Handlungsphase in der die interdisziplinären Studierendengruppen jeweilige Arbeitsstände gegenseitig vorstellen, Ergebnisse aufeinander abstimmen und weiteres Vorgehen planen haben in vier Blockveranstaltungen, abends stattgefunden. Hier wurde jeweils gruppenspezifischer Input gegeben.
Zusätzlich zu Eigenarbeitsphasen innerhalb der projektspezifischen Gruppen, wurden den Studierenden regelmäßig anlassbezogene Sprechstunden angeboten, mit dem Ziel Studierende in den Arbeitsphasen zwischen den Präsenzterminen zeitig zu unterstützen. In regelmäßigen Zwischenpräsentationen wurden andere Projektgruppen über aktuelle Arbeitsstände informiert.
In der öffentlichen Abschlussveranstaltung wurden die aggregierten Ergebnisse dem interdisziplinären Teaching-Team vorgestellt und diskutiert.

Der zweite Teil der Veranstaltung hat semesterbegleitend, wöchentlich, aufgegliedert in drei Phasen, der Planungsphase, Handlungsphase und Ergebnisphase stattgefunden. Folgend der Auftaktveranstaltung und inhaltlichen Einführung in die Thematiken Universitäre Spin Offs, simulationsbasierte Lehre und Lehrformate an der Rub, Kreativitätsmethoden und Methoden zur Bedarfsermittlung und einer Einführung in das Design Thinking, sowie Methoden zur Preisentscheidung und Zahlungsbereitschaft. In der Methoden- und Handlungsphase wurde ein externer Workshop zum Design Thinking und zur Personalerstellung durchgeführt. Im Austausch mit universitätsinternen Einrichtungen (bspw. WorldFactory) wurde eine Austauschplattform zum Institutionellen Rahmen geschaffen. Zwischenpräsentationen und begleitete Gruppenarbeitsphase der interdisziplinären Studierendengruppen wurden stets durch die Supervision des Dozierenden begleitet.

In einer offenen Abschlussveranstaltung wurden Ergebnisse der Gruppen ebenfalls dem Team vorgestellt.



Welches Prüfungsform ist in dem Lehrmuster vorgesehen?

  • Abgeschlossen wurde das Seminar „Den Campus mitgestalten! Gründung eines Zentrums für simulationsbasierte Lehre (ZSBL) an der RUB“ durch Einreichung eines Projektberichtes und einer Abschlusspräsentation durch die jeweiligen Projekt-/Studierendengruppen.
  • Akkreditiert wurde das Seminar mit 5 ECTS als Studium Generale des Studienganges B.Sc. Management & Economics, sowie im Optionalbereich der Studiengänge B.Sc. Psychologie, des 2-Fach-Bachelor Lehramt und des B.Sc. Geschichtswissenschaft.
  • Das zweite Seminar wurde mit einer finalen Gruppenpräsentationen mit anschließender Diskussion abgeschlossen.
  • Die Seminarabschlussprüfung in Form einer benoteten Abschlusspräsentation wurde in den Studiengängen M.Sc. Management, M.Sc. Management & Economics, M.A. Erziehungswissenschaft mit 5 ECTS akkreditiert.



Welche E-Learning-Elemente werden eingesetzt?

Beide Seminare wurden mit Moodle-Kursen begleitet. Inhalte zu theoretischen Inputs, Foliensätze zu Veranstaltungen, sowie Ergebnisse der Projektgruppen wurden hier zur Verfügung gestellt.
Allgemeine Materialien, sowie weiterführende Literatur wurde ebenfalls im Moodle-Kurs hinterlegt.
In den Gruppenarbeitsphasen wurde den Studierenden die Plattform zur Kommunikation freigestellt. Inhaltliche Abstimmungen, supervisionen sowie theoretische Inputphasen sowie der Austausch in externen Workshops hat über die Plattform Zoom stattgefunden.



Tipps für die Umsetzung:

"Um Studierende zu gewinnen für das Seminar empfiehlt es sich rechtzeitig vor Seminarbeginn in den Austausch mit Fachschaften und Studienberater*innen zu gehen, um die richtige Ansprache und Partner zur Gewinnung interessierter Studierender sicherzustellen. Insbesondere in Zeiten der Abwesenheit von Studierenden aufgrund der Pandemiesituation können Fachschaften, interessierte Studierende über Social Media Plattformen erreichen.
Die Zusammenarbeit mit Praxisakteuren und Expert*innen erweist sich als besonders lohnenswert, denn Studierende können auf Basis des kontextualisierten und praxisnahem Wissen in ihren letztlichen Ausarbeitungen profitieren. Das Anbieten von Eigenarbeitszeiten für Studierendengruppen und die Verfügbarkeit von Hilfestellungen und Supervision durch Dozierende zum notwendigen Zeitpunkt spiegelt sich positiv in Ausarbeitungen wieder.
Externe Schulungen (hier zum Thema Projektmanagement und Design Thinking) führt zu neuem Wissen und differenzierten Perspektiven. "

M.Sc. Murat Keskin



Veröffentlichungen zum Lehrmuster:

In erster Linie bieten die finalen Ausarbeitungen der Studierenden in beiden Durchläufen eine solide Grundlage für die Finalisierung des Projektes und dem Ziel der letztlichen Gründung, welche nun auf einer differenzierten und vorab validierten Ebene stattfinden kann.
Schritte zur Umsetzung des Zentrums für simulationsbasierte Lehre wie beispielsweise die Erstellung einer Homepage, Erstellung von Werbematerialien sind bereits online. Zur Verankerung des Zentrums wurden so erste wichtige Schritte in die Tat umgesetzt.
Erste extra-universitäre Kunden im Bereich des Fort- und Weiterbildungszweiges konnten durch die studentischen Ausarbeitungen angesprochen und als potenzielle Kunden für die Zukunft des ZSBL gewonnen werden.
Die Validierung und experimentelle Erkundung der Marktgängigkeit der bereits bestehenden simulationsbasierten Lehrangebote, ebenso wie der Transfer in Dienstleistungen und der Beantwortung der Frage, wie diese am realen Markt angenommen werden erleichtern die nachhaltige Umsetzung des Vorhabens.
Darüber hinaus bieten beide Seminardurchläufe Leitfäden und erste Erfahrungswerte für diverse Lehrveranstaltungen und Praxisprojekte aus dem entrepreneurialen Bereich, insbesondere mit konkreter Gründungsvorstellung, von der Idee bis zur letztlichen Gründung, als Zielsetzung.
Die letztliche Zusammenarbeit der Fakultäten Erziehungswissenschaft, Wirtschaftswissenschaft und Medizin wurde durch dieses Projekt weiter angetrieben mit der Motivation ein gemeinsames Ziel zu erreichen und hält die Diskussionen, den Fortschritt sowie den Austausch hinsichtlich der Weiterführung der Zielsetzung weiterhin aufrecht.



Hat Ihnen das Lehrmuster gefallen? Dann setzen Sie doch ein ähnliches Lehrmuster um! Gerne beraten wir Sie hierzu. Und für Forschendes Lernen gibt es sogar eine Transferförderung. Für einen Beratungswunsch schicken Sie bitte eine E-Mail an lehrmuster@rub.de.






Konzipierung

Kontaktperson:
M.Sc. Murat Keskin
(murat.keskin@rub.de), Institut für Arbeitswissenschaft/ Institut für Erziehungswissenschaft

Weitere Beteiligte:
Prof. Dr. Joachim Wirth (Fakultät für Philosophie und Erziehungswissenschaft/Lehrstuhl für Lehr-Lernforschung/inSTUDIESPlus)
Prof. Dr. Uta Wilkens (Institut für Arbeitswissenschaft)
Prof. Dr. Thorsten Schäfer (Medizinische Fakultät, Zentrum für medizinische Lehre)



LEHRE  LADEN

Die Hochschuldidaktik der RUB bietet passend zu den Schlagwörtern vertiefende Materialien an: