Zwischen Bilderflut und Bildersturm: Zur Rolle von Bildern in Religion und Gesellschaft


Was zeichnet das Lehrmuster aus?

Bilder sind allgegenwärtig: Nicht umsonst sprechen Beobachter von einer medialen Bilderflut. Dennoch gab und gibt es Vorbehalte gegenüber Bildern, die von reflektierter Kritik bis zu gewaltsamer Zerstörung von Bildern und anderen Darstellungen reichen. Studierende wählen je nach Studienfortschritt Themen aus und entwickeln Fragestellungen, die individuell und im Team bearbeitet werden. Neben dem wissenschaftlichen Bericht entwickeln Studierende als Ergebnis ihrer Arbeiten Ausstellungsformate.



Fakten im Überblick:

In welcher Form existiert eine Präsenzphase?
Einzeltermine

In welchen Zeitraum wird das Lehrmuster durchgeführt?
Während Vorlesungszeit

Welchen Umfang hat das Lehrmuster?
Teilnehmerzahl: 10
Creditpoints:
BA-Modul R4: 10 CP
MA-Modul SC: 18 CP

In welchem Studienabschnitt ist das Lehrmuster angesiedelt?
Bachelor (Profilierungsphase), Master

In welcher Art ist das Lehrmuster curricular verankert?
Wahlmodul

Worum geht es in dem Lehrmuster insbesondere?
Selbstständiges Arbeiten am Text / an Quellen / an Fällen / an Daten, Wissenschaftliches Schreiben und / oder Diskutieren


Welche Zielsetzung hat das Lehrmuster?

Der inhaltliche Ausgangspunkt ist die viel diskutierte Bilderflut, die auch vor Religionen nicht haltmacht. Das Ziel des Gesamtprojekts besteht darin, kultur- und religionsvergleichend sowie mit historischer Tiefenschärfe die Rolle der Bilder sowie die Positionen in Bezug auf Bilder zu untersuchen und besser zu verstehen, warum Bilder einerseits Identifikations- und Sinnstiftungspotenzial bieten, sich andererseits an Bildern, Statuen und anderen medialen Darstellungen immer wieder massive Konflikte entzünden. Damit fügt sich das Projekt in die rezenten Perspektivenwechsel der Kultur- und Geisteswissenschaften (visual turn, iconic turn, material turn). Die historischen Fälle werden idealtypisch in einer Klassifikation verortet, die von Ikonodulie bis zu Ikonoklasmus reicht, und dann auf ihre Spezifika und historischen Rahmenbedingen hin untersucht. Damit sind Studierende an neuesten Forschungsthemen beteiligt und bearbeiten problemorientiert wissenschaftliche relevante Fragestellungen.

Der Fokus auf begleitete Selbstständigkeit der Studierende erhöht deren Motivation und die Attraktivität des Studiengangs insgesamt. Teilnehmende sind mit ihren Projekten in Forschungszusammenhänge am CERES eingebunden und profitieren von der Forschung, während sie zugleich mit ihren Projekten dazu beitragen, diese voranzutreiben.

Neben dem Forschungsgewinn stehen die Kompetenzorientierung sowie die Berufsqualifizierung im Mittelpunkt: Durch die Kooperation mit Museen und Ausstellungsprojekten erwerben Studierende berufsqualifizierende Schlüsselkompetenzen.



Was sind wesentliche Inhalte des Lehrmusters?

Bereits vor Beginn eines Semesters bewerben sich interessierte Studierende mit einer kleinen Projektidee für das Projekt. Zu diesem Zweck wird eine Einführung in das Thema verfügbar gemacht, die Beispiele für studentische Projekte enthält. Zu Beginn des Semesters wird mit allen beteiligten Studierenden ein Kick-Off-Meeting veranstaltet, das der thematischen Einstimmung sowie der anschließenden Festlegung der individuellen Fragestellungen dient. Im Anschluss folgt – in enger Begleitung durch die Mentor*innen und den*die Dozierende*n – ein selbstständiger Forschungs- und Lernprozess. Die studentischen Projekte dauern in der Regel sechs Monate.

Beim Kompetenzerwerb stehen das selbstgesteuerte Lernen sowie handlungsorientierte Lehre im Vordergrund. Das selbstgesteuerte Arbeiten der Studierenden umfasst u. a. die Recherche von Sekundär- und Primärquellen, die Auseinandersetzung mit Methodenfragen und die Analyse von Bild- und Textquellen sowie Artefakten. Damit werden die unterschiedlichen Phasen des selbstgesteuerten Lernens (Aktivierung von Vorwissen, Aneignung von neuem Wissen, Transfer, Anwendung) berücksichtigt. Studierende sind eigenverantwortlich mit der Durchführung ihrer Projekte betraut; bei allen Arbeitsschritten steht der*die Dozierende beratend zur Verfügung. Darüber hinaus berichten alle Teilnehmer*innen in einer Zwischenevaluation über ihren Projektfortschritt. Damit wird auch der wissenschaftliche Diskurs sowie die Kommunikation in der „peer community“ eingeübt. Durch den Einsatz des RUB-eigenen E-Learning (Moodle) wird das selbstgesteuerte Lernen zeitgemäß unterstützt: Moodle dient nicht nur als Gesprächsraum neben den regelmäßigen Treffen vor Ort, sondern auch als Plattform für Arbeitsmaterialien und Entwürfe.

Das Besondere an diesem Vorhaben ist, dass Studierende nicht nur erste eigene Forschungsarbeit in einem relevanten und aktuellen Forschungsgebiet leisten, sondern an der Vorbereitung und Umsetzung von Ausstellungsprojekten mitwirken.





Weitere Lehrmuster:

Online-Enzyklopädie – Praktiken der Gewalt
„Doing Research“ in der Sportpädagogik und Sportdidaktik
Linguistische Datengewinnung und Datenanalyse am Beispiel des Ruhrdeutschen (LinDa)
Lived Religion in Plural Cities





Wie ist das Lehrmuster strukturiert?

Das Forschungsformat kombiniert Präsenztermine mit selbstständiger Forschungsarbeit im Team oder individuell sowie digitalen Formaten. Dies erhöht die zeitliche Flexibilität der Studierenden.

Ablauf:

– Vorbereitung: Der*die Projektbeauftragte schreibt das Projekt aus und nimmt Bewerbungen entgegen.

– Aufnahme von max. 10 Studierenden (fortgeschrittene B.A. und M.A.).

– Kick-Off-Meeting; Vorstellungsrunde; Präzisierung der Forschungsfragen; für Mentor*innen: zweistündige Schulung.

– Methodenworkshop (Stationen-Lernen: vorbereitete Lernstationen zu relevanten Methoden).

– Zwischenevaluation der Projekte.

– Projekttag mit Trainer*in zur Wissenschaftskommunikation.

– Verfassen der Forschungsberichte; ggf. Weiterentwicklung der Wissenstransferprodukte.

– Abgabe der Forschungsberichte; Evaluation der Veranstaltung.

– Präsentation der Wissenstransfer-Produkte im Museum oder an einem anderen öffentlichen Ort (z. B. UB Bochum).



Welches Prüfungsform ist in dem Lehrmuster vorgesehen?

Die Leistungskontrolle besteht in mehreren Fristen, zu denen bestimmte Aufgaben eingereicht werden mussten, sowie in einem ausführlichen Abschlussbericht.



Welche E-Learning-Elemente werden eingesetzt?

Moodle



Veröffentlichungen zum Lehrmuster:

Podcastbeiträge: https://ceres.rub.de/de/forschung/projekte/bilderflut_bildersturm/



Hat Ihnen das Lehrmuster gefallen? Dann setzen Sie doch ein ähnliches Lehrmuster um! Gerne beraten wir Sie hierzu. Und für Forschendes Lernen gibt es sogar eine Transferförderung. Für einen Beratungswunsch schicken Sie bitte eine E-Mail an lehrmuster@rub.de.






Konzipierung

Kontaktperson:
Dr. Martin Radermacher
(martin.radermacher@rub.de), Centrum für Religionswissenschaftliche Studien (CERES)

Internetseite zum Lehrmuster


Weitere Informationen

Veröffentlichungsdatum:
05. Januar 2022, 09:18 Uhr

Schlagwörter:
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Fächergruppen:
Geisteswissenschaften


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