Rassismus und Rassismuskritik in post-industriellen Städten. Ein Lehrforschungsprojekt
Was zeichnet das Lehrmuster aus?
Das Projekt beschäftigte sich mit strukturellem Rassismus sowie mit Praktiken der Kritik und des Abbaus von Rassismus in post-industriellen europäischen Städten. Angelegt als Lehrforschungsprojekt und in enger Kooperation mit Stakeholdern aus post-industriellen Städten, Universitäten und Zivilgesellschaft, zielte das Seminar auf eine Analyse von Rassismus und rassismuskritischen Handlungsoptionen in verschiedenen institutionellen Kontexten. Das Seminar ist in eine kollaborative Struktur eingebettet, die Akteur*innen der Stadt und Ruhr-Universität Bochum wie auch weitere internationale Expert*innen aus dem UNIC-Netzwerk umfasst. Die Seminarteilnehmenden beschäftigten sich im Lehrforschungsprojekt konkret mit rassismusbezogenen Herausforderungen im kommunalen und universitären Kontext, die von Bochumer Akteur*innen in einem UNIC Pop-Up CityLab im Februar 2023 identifiziert wurden, und erarbeiteten mögliche Handlungsoptionen auf Basis eigener Forschungsergebnisse.
Fakten im Überblick:
In welcher Form existiert eine Präsenzphase? |
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Sonstiges (Zweiwöchentlich stattfindendes Online-Seminar mit zusätzlichen Präsenzphasen) |
In welchen Zeitraum wird das Lehrmuster durchgeführt? |
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Während Vorlesungszeit |
Wird das Lehrmuster über einen Zeitraum von mehreren Semester durchgeführt? |
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Nein |
Welchen Umfang hat das Lehrmuster? |
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Creditpoints: 10 |
Teilnehmerzahl: 12 |
In welchem Studienabschnitt ist das Lehrmuster angesiedelt? |
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Bachelor (Grundlagenphase), Bachelor (Profilierungsphase) |
In welcher Art ist das Lehrmuster curricular verankert? |
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Sonstiges (Optionalbereich) |
Worum geht es in dem Lehrmuster insbesondere? |
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Selbstständiges Arbeiten am Text / an Quellen / an Fällen / an Daten, Internationaler Austausch |
Welche Zielsetzung hat das Lehrmuster?
Im Projekt wurden die folgenden Lernziele angestrebt:
- Die Seminarteilnehmenden setzen sich aus sozial- und erziehungswissenschaftlicher Perspektive mit Rassismus als einer Form struktureller Diskriminierung auseinander und werden dafür sensibilisiert, wie sich Rassismus im Kontext von Universitäten und Städten manifestiert.
- Die Seminarteilnehmenden lernen verschiedene Akteur*innen, Strategien und Paradoxien des institutionellen Umgangs mit Rassismus kennen und erörtern konkrete Handlungsoptionen im Hinblick auf die identifizierten Herausforderungen.
- Die Seminarteilnehmenden setzen sich mit der Idee engagierter bzw. partizipativer Forschung auseinander und wenden sie an, indem sie an einem Fallbeispiel eine eigene Forschung entwickeln, durchführen und der breiten Öffentlichkeit präsentieren.
Was sind wesentliche Inhalte des Lehrmusters?
Der Ablauf des Projekt war wie folgt: In einer ersten Phase beschäftigten wir uns mit theoretischen Ansätzen zu strukturellem Rassismus und Rassismuskritik und nutzten diese Ansätze, um Erscheinungsformen von Rassismus im institutionellen Kontext von Kommunen und Universitäten zu analysieren. In einer zweiten Phase besprachen wir Grundsätze engagierter und partizipativer Forschung und entwickelten ein gemeinsames Forschungsdesign. Die Seminarteilnehmenden bildeten Kleingruppen, führten qualitative Interviews oder Gruppendiskussionen mit Expert*innen aus post-industriellen Städten des UNIC-Netzwerks durch (z.B. aus Universitäten, Stadtverwaltungen und der Zivilgesellschaft), werteten diese aus und fassten sie in einem Kurzvideo adressat*innenorientiert zusammen. In einer dritten Phase wurden diese Ergebnisse der Forschung im Rahmen eines UNIC CityLabs am 10.8.2023 der breiten Öffentlichkeit vorgestellt und mit ihr diskutiert. Die letzte Phase des Seminars diente der Reflexion des Forschungsprozesses. Ziel war es, dass die Ergebnisse des Lehrforschungsprojekts von Universität und Stadtverwaltung für die rassismuskritische Organisationsentwicklung genutzt werden können.
Weitere Lehrmuster:
Wie ist das Lehrmuster strukturiert?
Im Projekt kamen die unterschiedlichsten Arbeitsformen zum Einsatz, die wichtigste Arbeitsform war jedoch die Arbeit in Kleingruppen. Das Seminar war zum einen an den Forschungsinteressen der Studierenden orientiert, zum anderen am Input der Stakeholder und weiterer Projektbeteiligter. Deshalb war eine große Flexibilität bezüglich der einzelnen Seminarsitzungen nötig, die vor allem am Arbeitsfortschritt im Forschungsprozess und den Bedürfnissen der Studierenden orientiert waren.
Welches Prüfungsform ist in dem Lehrmuster vorgesehen?
Als Formen der Leistungskontrolle wurden eingesetzt: die Präsentation der Forschungsergebnisse im Rahmen des UNIC CityLabs als Kurzvideo (Gruppenarbeit) sowie die Erstellung individueller Reflexionsportfolios im Anschluss ans Seminar.
Welche E-Learning-Elemente werden eingesetzt?
Das Projekt basierte ganz zentral auf E-Learning-Elementen. Abgesehen von Präsenzphasen zu Beginn und zum Ende des Projekts fanden das Seminar überwiegend synchron per Zoom statt. Darüber hinaus arbeiteten die Studierenden zur Datenauswertung asynchron auf der Online-Plattform Moodle. Auch die Erhebung der Daten – Expert*inneninterviews mit europäischen Partnern und Stakeholdern – fand digital statt.
Veröffentlichungen zum Lehrmuster:
Schumann, D./Weckop, M. (2023): CityLab „Integration and Cultural Diversity: focus on Racism“. In: Tan, A.E./Schiffmann, L./Salden, P.: UNIC Handbook on Physical and Virtual Mobility. Teaching and Learning in Intercultural Settings. Bochum: Ruhr-Universität, Story 23. https://doi.org/10.25656/01:26918.
Fotos zum Lehrmuster:
Konzipierung
Kontaktperson:
Daniel Schumann
(Daniel.Schumann@ruhr-uni-bochum.de), Fakultät für Philosophie und Erziehungswissenschaft
Internetseite zum Lehrmuster
Weitere Informationen
Veröffentlichungsdatum:
22. Dezember 2023, 08:56 Uhr
Schlagwörter:
Forschendes Lernen, Interdisziplinarität, Praxisnah, Rassismus, Rassismuskritik, UNIC, UNIC CityLab
Fächergruppen:
Geisteswissenschaften, Gesellschaftswissenschaften