Begleitkurs zur Masterarbeit: Qualitative Methoden in der Krisenforschung


Was zeichnet das Lehrmuster aus?

Forschendes Lernen wird über die kursbegleitende Erstellung des Masterarbeitsexposés realisiert und wendet das Gelernte praktisch an. Besonderheit des Kurses war die Integration von Studierenden von APPRO Afghanistan in Kabul. Seitdem die Taliban an der Macht gekommen sind, können wir leider nicht mehr direkt mit APPRO in Afghanistan zusammenarbeiten.



Fakten im Überblick:

In welcher Form existiert eine Präsenzphase?
Einzeltermine

In welchen Zeitraum wird das Lehrmuster durchgeführt?
Während Vorlesungszeit

Wird das Lehrmuster über einen Zeitraum von mehreren Semester durchgeführt?
Ja (2 Semester)

Welchen Umfang hat das Lehrmuster?
Teilnehmerzahl: 30

In welchem Studienabschnitt ist das Lehrmuster angesiedelt?
Master

In welcher Art ist das Lehrmuster curricular verankert?
Wahlmodul

Worum geht es in dem Lehrmuster insbesondere?
Selbstständiges Arbeiten am Text / an Quellen / an Fällen / an Daten, Wissenschaftliches Schreiben und / oder Diskutieren


Welche Zielsetzung hat das Lehrmuster?

Die Studierenden sind im Anschluss an den Kurs befähigt, in und im Umgang mit Krisen- und Konfliktkontexten eigenständig und wissenschaftlich zu arbeiten. Weiterhin sind sie in der Lage, die Wahl ihrer gewählten Methoden auch theoretisch und kontextbezogen zu begründen und angemessen durchzuführen. Die konkreten Lernziele orientieren sich an den Gliederungspunkten eines klassischen Exposés: a) Auftakt (Fragenformulierung, Literaturforschung, theoretische Zugänge, Stand der Forschung), b) Technisches (Rekrutierung von Interviewpartnern, Interviewtechniken, Observationen, Ethik) und c) Analytisches (Umgang mit Daten, Analysetechniken, Entwicklung von Argumenten). Das Seminar wird diese drei Etappen praktisch in chronologischer Reihenfolge und mit besonderen didaktischen Instrumenten, der jeweiligen Thematik entsprechend, abhandeln (vgl. „Veranstaltungsformat“). Weiterhin werden bei jedem Gliederungspunkt klar die Kriterien der Beurteilung an die Studierenden kommuniziert, um Orientierung zu bieten.

Das Lernziel, stark verbesserte Fähigkeiten und Kenntnisse im wissenschaftlichen Arbeiten in Krisen- und Konfliktkontexten, wird durch die direkte Inkorporation der Lerninhalte des Seminars als kontinuierliche Arbeit der Studierenden an ihren eigenen Exposés für ihre Masterarbeit praxisorientiert umgesetzt. Ferner wird das Ziel verfolgt, die Begutachtungs-, Reflexions- und Kritikfähigkeiten der Studierenden zu schulen. Dies ist ein elementarer Baustein in der Forschungspraxis, wird aber in der Lehre häufig vernachlässigt.



Was sind wesentliche Inhalte des Lehrmusters?

Die Veranstaltung besteht aus insgesamt 11 Sitzungen je 2-3 Stunden, von denen 8 Sitzungen u.a. inhaltliche Aspekte zu der Forschung in humanitären Krisensituationen, Forschungsdesigns, Methoden und Programmen zur qualitativen Datenanalyse (s. hierzu die Syllabus des Kurses) thematisieren. Die inhaltlichen Sitzungen werden durch drei koordinierende Sitzungen begleitet. Darüber hinaus organisieren die Studierenden sich untereinander in den Review-Gruppen über Microsoft Teams und erstellen ihre Forschungsexposés, reflektieren die erworbenen Lerninhalte und wenden diese an.





Weitere Lehrmuster:

Online-Enzyklopädie – Praktiken der Gewalt
Zuwanderung und Arbeitsmarktintegration – Handlungsempfehlungen für die Praxis
Der Katholizismus im Ruhrgebiet: Ein Blick in die Archive des Bistums Essen
Konzept Kleingruppe





Wie ist das Lehrmuster strukturiert?

Die Veranstaltung ist als Begleitkurs für die Forschungsprojekte der Studierenden über die Dauer von zwei Semestern angelegt. Geplant sind regelmäßige Lehr- und Lerneinheiten mehrheitlich als Online-Lehre angelegt. Der Kurs wird auf einen Didaktik-Mix aus klassischer Frontallehre über Zoom und Gruppenarbeiten und creative team-sessions auf Microsoft Teams setzen. Über Microsoft Teams arbeiten die Studierenden in klar strukturierten öffentlichen, sowie gemeinsamen und privaten Arbeitsbereichen, sie entwickeln zusammen Ideen und arbeiten simultan und in Echtzeit an gemeinsamen Dokumenten. Zum Auftakt werden sehr gute Masterarbeiten vorheriger Jahrgänge als Beispiele im Detail analysiert und besprochen. Unter Anleitung des Dozent*in wird ein gemeinsamer Kriterienkatalog für sehr gute Masterarbeiten erstellt, welcher die Studierenden von Beginn an orientierend unterstützt.

Die Sitzungen werden monatlich abgehalten. So erhalten die Studierenden genügend Lerngelegenheiten, das Gelernte praktisch in ihren eigenen Exposés zu inkorporieren und (ggf.) kleinere Online-Aufgaben zu lösen. Ferner werden die Studierenden alle drei Monate ihre Exposés in einen Reviewprozess geben. Die Studierenden tauschen ihre Exposés untereinander aus. Um diesen Prozess möglichst wissenschaftlich zu gestalten, werden auch hierzu Kriterien und Qualitätsmarker zusammen erarbeitet. Nach der Review gehen die Studierenden untereinander – im Sinne der Rückkopplung – in den Austausch und haben im Anschluss die Gelegenheit die erhaltene Kritik in ihr Exposé einzuarbeiten. Ferner haben die Studierenden die regelmäßige Möglichkeit, Rückmeldungen zum Stand ihres Exposés durch den/die Dozent*in einzuholen und spezifische Fragen zu klären, die im gegenseitigen Reviewing nicht hinreichend beantwortet wurden.

Neben praxisorientierten Elementen, wie etwa Software-Workshops zur Interviewtranskription und Inhaltsanalyse, wird die Veranstaltung auf klassische Lehrelemente, etwa (Kurz-)Vorlesungen, Input-Referate zu speziellen Themen und Lektüre, zurückgreifen.



Welches Prüfungsform ist in dem Lehrmuster vorgesehen?

Es gibt keine zentrale Leistungskontrolle. Die Studierenden haben jedoch ein Abgabedatum für die etwaigen Forschungsexposés, welches eingehalten werden sollte.



Welche E-Learning-Elemente werden eingesetzt?

Im Rahmen des eLearnings werden neben den digitalen Vorlesungen auch Screencasts der Sitzungen bereitgestellt. Die Studierenden nutzen die vielfältigen digitalen Austauschmöglichkeiten über Microsoft Teams um sich in ihren Peer-Review Gruppen auf die Abschlussarbeit vorzubereiten und diese auch während des Studiums an Partneruniversitäten oder während internationaler Praktikumsstellen aufrechterhalten zu können.



Tipps für die Umsetzung:

"Der zentrale Aspekt des Kurses, die verbesserte Fähigkeit und Kenntnis im wissenschaftlichen Arbeiten in Krisensituationen konnte gut umgesetzt werden. Für eine Verstetigung des Kurses hat sich ergeben, dass der Kurs über den gesamten Masterstudiengang geplant werden sollte. Hierdurch wird es den Studierenden möglich, frühzeitig an den Forschungsexposés zu arbeiten und ausreichend Zeit die gelernten Inhalte in die eigene Forschungsarbeit zu übertragen. "

Prof. Dr. Dennis Dijkzeul



Hat Ihnen das Lehrmuster gefallen? Dann setzen Sie doch ein ähnliches Lehrmuster um! Gerne beraten wir Sie hierzu. Und für Forschendes Lernen gibt es sogar eine Transferförderung. Für einen Beratungswunsch schicken Sie bitte eine E-Mail an lehrmuster@rub.de.






Konzipierung

Kontaktperson:
Prof. Dr. Dennis Dijkzeul
(Dennis.Dijkzeul@ruhr-uni-bochum.de), Institute for International Law of Peace and Armed Conflict

Internetseite zum Lehrmuster


Weitere Informationen

Veröffentlichungsdatum:
23. Dezember 2022, 11:54 Uhr

Schlagwörter:
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Fächergruppen:
Geisteswissenschaften, Gesellschaftswissenschaften, Interdisziplinär, Medizin


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