Online-Enzyklopädie – Praktiken der Gewalt
Was zeichnet das Lehrmuster aus?
Die Studierenden durchlaufen einen vollständigen Forschungsprozess an deren Ende eine wissenschaftliche Onlineveröffentlichung steht. Entsprechend simulieren sie nicht Wissenschaft, sondern machen Wissenschaft.
Fakten im Überblick:
In welcher Form existiert eine Präsenzphase? |
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Einzeltermine |
In welchen Zeitraum wird das Lehrmuster durchgeführt? |
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Während Vorlesungszeit |
Wird das Lehrmuster über einen Zeitraum von mehreren Semester durchgeführt? |
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Ja (2 Semester) |
Welchen Umfang hat das Lehrmuster? |
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Creditpoints: 12 |
Teilnehmerzahl: 25 |
In welchem Studienabschnitt ist das Lehrmuster angesiedelt? |
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Master |
In welcher Art ist das Lehrmuster curricular verankert? |
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Wahlmodul |
Worum geht es in dem Lehrmuster insbesondere? |
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Selbstständiges Arbeiten am Text / an Quellen / an Fällen / an Daten, Wissenschaftliches Schreiben und / oder Diskutieren |
Welche Zielsetzung hat das Lehrmuster?
- Studierenden soll ganz im Sinne des Forschenden Lernens die Möglichkeit gegeben werden, zentrale Aspekte der Forschungspraxis realistisch zu erleben. Das umfasst neben der eigenen Forschungsleistung die Anfertigung eines lexikalischen Artikels, der peer-review Anforderungen genügt.
- Die Online Enzyklopädie – Praktiken der Gewalt ist im Rahmen des ersten Seminars dauerhaft eingerichtet worden. Das hat eine Reihe von Konsequenzen:
a.) Die Arbeit der Studierenden geht nicht verloren, sondern wird Bestandteil des wissenschaftlichen Diskurses zur Gewaltforschung. Praktiken der Gewalt sind bisher nicht hinreichend systematisch erforscht worden; daher leisten die Teilnehmenden in manchen Feldern Pionierarbeit.
b.) Die im Seminar angefertigten Fallbeschreibungen bzw. -analysen bilden lediglich den Grundstock der Enzyklopädie. Weitere Seminare, auch in anderen Fakultäten, können (sollen und werden) die Arbeit auf der eingerichteten und vom Antragsteller langfristig betreuten Struktur fortsetzen. Diese Weiterführung besteht einerseits darin, gezielt historische und regionale Fälle von Gewaltpraktiken zu bearbeiten. Dies ist in Seminaren mit den Schwerpunkten (1) Interkulturalität, (2) Folter, (3) Genozide, Massaker und Pogrome geschehen bzw. geschieht aktuell.
Nach Etablierung des Formats und dem technischen Aufbau der Enzyklopädie bietet letztere herausragende Möglichkeiten der Kooperation mit Lehrenden und Studierenden anderer Fakultäten bzw. Universitäten, wie dies schon mit der Universität Maastricht praktiziert wird.
Was sind wesentliche Inhalte des Lehrmusters?
Praxeologische Gewaltforschung zu verschiedenen Themenbereichen. Im ersten zweisemestrigen Forschungsseminar haben die Studierenden ihre Themen frei gewählt. Gleiches gilt auch für die Studierenden aus Maastricht. Danach folgen zwei je einsemestrige Seminare, einmal zum Themenkomplex Interkulturalität und einmal zu Folter. Mit dem WS 2021 beginnt ein neues zweisemestriges Forschungsseminar in dem auf Genozide, Massaker und Pogrome fokussiert wird.
Weitere Lehrmuster:
Wie ist das Lehrmuster strukturiert?
Das Projekt ist wie ein Forschungsprozess (siehe oben strukturiert). Die Seminarzeit ist einerseits von intensiven Diskussionen der relevanten Inhalte bestimmt und andererseits werden Fälle vorgestellt und kritisch besprochen. Jenseits davon gibt es regelmäßige Treffen von Autoren und mir.
Welches Prüfungsform ist in dem Lehrmuster vorgesehen?
All jene, die einen Leistungsnachweis erwerben möchten, schreiben einen Beitrag für die Enzyklopädie. Darüber hinaus wird die Mitarbeit im Seminar als auch die jeweilige Entwicklung, der Lernfortschritt bewertet.
Welche E-Learning-Elemente werden eingesetzt?
Das Ergebnis steht online zur Verfügung https://www.practices-of-violence.net/the_entries/
Im Unterricht wurden coronamaßnahmenbedingt neben Zoom eine Reihe von weiteren Onlinewerkzeugen erprobt. Darunter flinga und wonder.
Konzipierung
Kontaktperson:
Dr. Christian Gudehus
(christian.gudehus@rub.de), Fakultät für Sozialwissenschaft
Internetseite zum Lehrmuster
Weitere Informationen
Veröffentlichungsdatum:
05. Januar 2022, 14:25 Uhr
Schlagwörter:
Enzyklopädie, Forschendes Lernen
Fächergruppen:
Geisteswissenschaften, Gesellschaftswissenschaften