Buddy-Programm Natural.PALS – Interkulturelles Peer-Tutoring / Peer-Learning
Was zeichnet das Lehrmuster aus?
Das Programm vermittelt begleitete interkulturelle Studienpartnerschaften zwischen internationalen Studienanfänger/innen und lokalen Studierenden (ab 3. Sem. Bachelor) in 1-Fach-Bachelor- u. Master-Studiengängen der Naturwissenschaften. Mittels Peer-Tutoring / Peer-Learning erfahren internationale Studierende fachspezifische Unterstützung beim Studieneinstieg (Orientierung im Studiensystem, Methoden, Lehrinhalte etc.) durch fortgeschrittene Mitstudierende. Die Zusammenarbeit im Verhältnis 1:1 (ggf. 1:2) fördert individualisiertes Lernen sowie intensiven fachlichen und kulturellen Austausch. Das Format ermöglicht interkulturelle Erfahrungen unabhängig von einem Auslandsaufenthalt und fördert die Vernetzung lokaler und internationaler Studierender. Es erfordert hohe Eigenverantwortlichkeit und Selbstorganisation.
Fakten im Überblick:
In welcher Form existiert eine Präsenzphase? |
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Einzeltermine, Keine Präsenzphase |
In welchen Zeitraum wird das Lehrmuster durchgeführt? |
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Während Vorlesungszeit |
Wird das Lehrmuster über einen Zeitraum von mehreren Semester durchgeführt? |
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Nein |
Welchen Umfang hat das Lehrmuster? |
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Creditpoints: 3 |
Teilnehmerzahl: 30 |
Je nach Studiengang konnten 3-4 CPs erworben worden. Alternativ ein Zertifikat. |
In welchem Studienabschnitt ist das Lehrmuster angesiedelt? |
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Bachelor (Grundlagenphase), Bachelor (Profilierungsphase), Master |
In welcher Art ist das Lehrmuster curricular verankert? |
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Wahlmodul, Keine Verankerung, Sonstiges (je nach Studiengang unterschiedlich) |
Worum geht es in dem Lehrmuster insbesondere? |
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Eine Verbesserung der Studieneingangsphase, Wissenschaftliches Schreiben und / oder Diskutieren, Internationaler Austausch, Sonstiges (Peer-Learning; interkulturelles Lernen) |
Welche Zielsetzung hat das Lehrmuster?
Übergreifende Ziele:
- Weiterentwicklung interkultureller Kompetenzen durch kulturellen Austausch und (fachliche) Zusammenarbeit in kulturell heterogenen Gruppen als studien- und berufsrelevante Schlüsselqualifikation
- eigenverantwortliche Arbeitsorganisation und Selbstmanagement
Spezifische Ziele hinsichtlich internationaler Studierender:
- Verbesserung der fachlichen und sozialen Integration internationaler Studienanfänger/innen (Bildungsausländer), Förderung des Studienerfolgs
→ Orientierung im Studiensystem, Klarheit über Studienanforderungen
→ Aneignung fachspezifischer Study Skills
→ Verbesserung wissenschafts- und fachsprachlicher Fähigkeiten
→ soziale und fachliche Partizipation
Spezifische Ziele hinsichtlich lokaler Studierender:
- Förderung interkultureller Kompetenz, Diversitätssensibilität und fachdidaktischer Kompetenzen bereits im Studium
- Förderung von Interesse an internationalem Austausch und studienbezogenen Auslandsaufenthalten
Was sind wesentliche Inhalte des Lehrmusters?
Im Buddy-Programm definieren die teilnehmenden Studierenden die Inhalte des Peer-Learnings selbst. Sie richten sich nach den aktuellen Studieninhalten, Prüfungen und organisatorischen Erfordernissen und vornehmlich nach dem individuellen Bedarf des internationalen Studierenden. In drei zentralen Veranstaltungen steht der Erfahrungsaustausch und die Reflexion der Zusammenarbeit sowie kultureller Unterschiede und Lernprozesse im Vordergrund. Mindestens 50 Prozent der insgesamt vorgegebenen Zeit von 12 Stunden, die für das Peer-Learning aufgewendet werden soll, sollen die Teilnehmenden gemeinsam an studien- und fachbezogenen Themen und Inhalten arbeiten, die übrige Zeit kann auch für Orientierung oder kulturellen Aktivitäten genutzt werden.
Weitere Lehrmuster:
Wie ist das Lehrmuster strukturiert?
- Qualifizierung: Lokale Studierende erhalten eine Schulung und ein interkulturelles Training zur Vorbereitung; internationale Studierende können eine Online-Schulung nutzen (in Erprobung)
- zentrale Veranstaltungen: Zu Beginn der Vorlesungszeit dient eine Auftaktveranstaltung zum Kennenlernen der Teilnehmenden, der Programmablauf wird erläutert und die Teilnehmenden planen ihre Peer-Learning-Treffen. Nach etwa der Hälfte des Semesters tauschen sich die Teilnehmenden in einem Reflexions-Kolloquium über ihre bisherigen Erfahrungen aus, reflektieren ihre Entwicklung und erarbeiten ggf. neue Ansätze für die weitere Zusammenarbeit. In einer Abschluss-Veranstaltung tauschen sich die Teilnehmenden abschließend aus und ziehen ein Resümee.
- Peer-Learning / Peer-Tutoring: Die Treffen für das Peer-Learning werden durch die Teilnehmenden während des Semesters eigenverantwortlich organisiert und gestaltet und mit einer Terminliste dokumentiert.
- Variable Komponenten ergänzen das Peer-Tutoring, die je nach Studiengang und für lokale und internationale Studierende verschieden ausfallen, beispielsweise Schreibworkshops, Sprachcafé, Bewerbungstrainings oder internationale Vorträge. Die Teilnahme dokumentieren die Teilnehmenden mit einem „Buddy-Pass“.
Details zu Aufbau und Ablauf finden sich unter https://internatural.blogs.ruhr-uni-bochum.de unter „Ablauf“.
Welches Prüfungsform ist in dem Lehrmuster vorgesehen?
- keine benotete Prüfungsleistung; abschließender Bericht zur Reflexion der Erfahrungen und individuellen Kompetenzentwicklung (2-3 Seiten)
- je nach Studiengang / Variante zudem mündliche Präsentationen (unbenotet)
Welche E-Learning-Elemente werden eingesetzt?
- Moodle-Kurs als Plattform für Austausch (Forum, Chat), Vernetzung, Organisation und Dokumentation; u.a. auch Bereitstellung von zentralen Dokumenten (Leitfaden, Formulare, Programm-Guide), Fotos und Präsentationen der zentralen Veranstaltungen, Anmeldung für Sprechstunden etc.
- weiterer Moodle-Kurs zur Vernetzung mit Absolvent/innen des Programms
Das Konzept ist m.E. grundsätzlich auch für Lehrveranstaltungen adaptierbar, dabei sollte jedoch u.a. folgendes bedacht werden: Ein 1:1-Matching bringt eine wechselseitige Abhängigkeit der beiden Lernpartner mit sich; bei Abbruch durch einen der beiden stellt sich die Frage, ob/wie der Partner die Veranstaltung fortsetzen kann. Zudem sind benotete Prüfungsleistungen ggf. problematisch, da die Reflexion interkultureller Erfahrungen und die Entwicklung interkultureller Kompetenz per se schwer "messbar" sind und m.E. als solche nicht Gegenstand einer Beurteilung werden sollten."
Konzipierung
Kontaktperson:
Melina Wachtling
(international-at-home@rub.de), Projekt inSTUDIESplus / TP 3.1 Internationalization at Home
Weitere Beteiligte:
Dr. Elisabeth Kühnel (Fakultät für Biologie und Biotechnologie)
Internetseite zum Lehrmuster
Weitere Informationen
Veröffentlichungsdatum:
22. Januar 2019, 15:01 Uhr
Schlagwörter:
International
Fächergruppen:
Interdisziplinär, Naturwissenschaften