Interkulturelle Bibelhermeneutiken. Kontextuelle Exegese im theologisch-interdisziplinären Diskurs


Was zeichnet das Lehrmuster aus?

In dem Seminar sollten die Studierenden inhaltlich dazu befähigt werden, in einer globalisierten Welt sprachfähig über die Vielfalt biblischer Auslegungen zu werden. Diese Wissenskompetenz ist angesichts des zunehmenden Pluralismus von kulturellen und religiösen Kontexten im Religionsunterricht und den Kirchen für eine zeitgemäße Ausbildung grundlegend.



Fakten im Überblick:

In welcher Form existiert eine Präsenzphase?
Einzeltermine

In welchen Zeitraum wird das Lehrmuster durchgeführt?
Während Vorlesungszeit

Wird das Lehrmuster über einen Zeitraum von mehreren Semester durchgeführt?
Nein

Welchen Umfang hat das Lehrmuster?
Creditpoints: 3
Teilnehmerzahl: 11

In welchem Studienabschnitt ist das Lehrmuster angesiedelt?
Bachelor (Profilierungsphase), Master

In welcher Art ist das Lehrmuster curricular verankert?
Wahlmodul

Worum geht es in dem Lehrmuster insbesondere?
Selbstständiges Arbeiten am Text / an Quellen / an Fällen / an Daten, Wissenschaftliches Schreiben und / oder Diskutieren


Welche Zielsetzung hat das Lehrmuster?

Das enorme Wachstum des Christentums im globalen Süden fordert die westliche Theologie heraus, ihren Horizont zunehmend für interkulturelle und kontextuelle Deutungsperspektiven zu öffnen. Vor dem Hintergrund zunehmender Migrations- und Globalisierungsbewegungen ist es daher ein hoch aktuelles und gesellschaftlich relevantes Thema, Schrifthermeneutik und Exegese unter inter- und transkulturellen Perspektiven zu betrachten. Diese Betrachtung theologischer Kontroversen im globalen Diskurs nimmt zudem gegenwärtige und persönliche Fragestellungen vieler Studierender auf. Dies fördert die wissenschaftliche Neugier der Studierenden sowie die Entwicklung eigener Forschungsfragen.
Das primäre Lernziel des Vorhabens besteht im Erwerb interkulturell-theologischer Sprachfähigkeit und kontextuell-exegetischer Kompetenzen. Die Studierenden werden herangeführt an die aktive Erforschung interkultureller Perspektiven der Bibelauslegung und dazu befähigt, selbstständig Forschungsfragen zu entwickeln und diese zu bearbeiten. Das Projekt ist somit dem Feld „Forschung erlernen“ zuzuordnen.



Was sind wesentliche Inhalte des Lehrmusters?

Die Studierenden erwarben Kompetenzen, mit der genannten Pluralität in der Bibelwissenschaft aus interkultureller Perspektive selbstständig wissenschaftlich umzugehen. Das umfasst die kontextuelle und soziokulturelle Einordnung von methodischen Zugängen und Inhalten sowie den Umgang mit dieser Pluralität. Voraussetzung dessen ist die Entwicklung einer interkulturellen und postkolonialen Sensibilität und die Reflexion der eigenen Wissenschaftsposition. Mit diesen Kompetenzen ist es den Studierenden möglich, eigene Forschungsprojekte innerhalb eines vorgegebenen Rahmens zu entwerfen und erfolgreich durchzuführen.
Die Ausrichtung auf diese Kernkompetenzen verfolgte das Ziel, die Studierenden in die gegenwärtigen Herausforderungen des selbstständigen wissenschaftlichen Arbeitens mit internationaler Anschlussfähigkeit einzuführen durch praktische Forschungsprojekte.





Weitere Lehrmuster:

KEVIN – Kooperative EValuationsforschung einer INformatik-Vorlesung
Interkulturelle Bibelhermeneutiken. Kontextuelle Exegese im theologisch-interdisziplinären Diskurs
Meisterklasse: Qualitative Methoden der Sozialforschung und Kulturanalyse
Forschendes Lernen und multimodale Textanalyse





Wie ist das Lehrmuster strukturiert?

Der Aufbau des Seminars bestand aus drei Teilen. Im ersten Teil wurden die theoretischen Grundlagen der interkulturellen Bibelhermeneutik gemeinsam mit der zur Verfügung stehenden Forschungsliteratur erarbeitet.
Anschließend arbeiteten die Studierenden an selbstständigen Forschungsprojekten. Die vorgegebene Rahmenbedingung ist die Auslegung einer ausgewählten Bibelstelle aus mindestens zwei unterschiedlichen kontextuellen Perspektiven und ihren jeweiligen methodischen Zugängen gewesen. In Gruppenarbeiten entwickelten die Studierenden eigenständig ihre konkrete Forschungsfrage, recherchierten die dafür notwendige Literatur und erarbeiteten anschließend ein Poster mit den Ergebnissen ihrer Forschungen. Begleitet wurden die Projekte durch regelmäßige Evaluationsgespräche mit den Dozierenden.
Den Abschluss bildete die Teilnahme an einer Tagung zum entsprechenden Thema. Durch die Vorbereitung waren die Studierenden befähigt, sich inhaltlich an der wissenschaftlichen Diskussion zu beteiligen. So erhielten sie einen aktiven Einblick in einen wichtigen Bereich der Wissenschaftskommunikation. Außerdem wurden die Posterpräsentationen dort vorgestellt. Für den letzten Schritt des wissenschaftlichen Arbeitens besteht für herausragende Studierende die Möglichkeit, ihre Forschungsergebnisse im entsprechenden Tagungssammelband zu veröffentlichen.
Das Seminar ist inhaltlich so ausgerichtet gewesen, dass die Studierenden in einem begrenzten Rahmen alle Schritte des wissenschaftlichen Arbeitens selbst in der Praxis erfahren konnten. Die Leistungskontrolle erfolgte durch die Posterpräsentation.



Tipps für die Umsetzung:

"Die praktische Erfahrung der konkreten Umsetzung eines Forschungsprojektes in Gruppen führt Studierende an das wissenschaftliche Arbeiten heran. Neben dem Erwerb von Fachwissen, entwickeln die Studierenden Kompetenzen der Selbstorganisation, der eigenständigen Auswahl einer Forschungsfrage bzw. eines Forschungsschwerpunktes, der Literaturbeschaffung und Sichtung sowie ihrer Einordnung und Bewertung, um die Forschungsfrage beantworten zu können. Eine abschließende Posterpräsentation auf einer thematisch dazugehörigen wissenschaftlichen Tagung sowie die Möglichkeit einer Veröffentlichung steigern nicht nur die Motivation, sondern auch die Fähigkeit der plausiblen Darstellung von Forschungsprojekten in der Wissenschaft.
Die Grundelemente sind: 1. Einführung in das Thema, 2. Vorbesprechung der Forschungsprojekte, 3. Eigenständige Arbeitszeit mit vereinbarten Sprechstunden zur engen Begleitung der Studierenden, 4. Öffentliche Präsentation der Forschungsergebnisse.
Für den Erfolg dieses Formats ist besonders eine transparente und klare Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten entscheidend sowie eine intensive Begleitung der studentischen Forschungsgruppen."

Mag.Theol. Alena Höfer



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Konzipierung

Kontaktperson:
Mag.Theol. Alena Höfer
(alena.hoefer@rub.de), Evangelische Theologie / Professur für interkulturelle Theologie und Körperlichkeit

Weitere Beteiligte:
Mag.Theol. Malte Cramer


Weitere Informationen

Veröffentlichungsdatum:
14. März 2023, 10:15 Uhr

Schlagwörter:
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Fächergruppen:
Geisteswissenschaften


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