Spring School Media Climate Justice
Was zeichnet das Lehrmuster aus?
Das Projekt fördert die Auseinandersetzung mit der Klimakatastrophe im Rahmen einer Spring School und eines darauf aufbauenden Seminars. Leitend dabei ist die Rolle der Medien. Dabei geht es um die Ebenen der Repräsentation der Klimakatastrophe, des Ressourcenverbrauchs und der positiven, handlungsfördernden Klimakommunikation in Film, TV, Sozialen Medien und Kunst. Aufbauend auf Inputs sollten Studierende Lösungen für verschiedene Medienformate wie Podcast, Social Media und Film erarbeiten, wie die Klimakatastrophe besser und wirksamer dargestellt werden könnte.
Zentral sind dabei Perspektiven aus verschiedenen gesellschaftlichen und globalen Gruppen, die sozial und geographisch unterschiedlich von der Klimakatstrophe und damit einhergehenden Wetterereignissen, Nahrungsmittelknappheit und Konflikten betroffen sind. Entsprechend haben Studierende Konzepte für verschiedene Zielgruppen erarbeitet, z.B. klimagerechte Fashion Contents für Tiktok und co.
Fakten im Überblick:
| In welcher Form existiert eine Präsenzphase? |
|---|
| Einzeltermine, Sonstiges (Summer School) |
| In welchen Zeitraum wird das Lehrmuster durchgeführt? |
|---|
| Während Vorlesungszeit |
| Wird das Lehrmuster über einen Zeitraum von mehreren Semester durchgeführt? |
|---|
| Nein |
| Welchen Umfang hat das Lehrmuster? |
|---|
|
Creditpoints: 3 |
|
Teilnehmerzahl: 40 |
| In welchem Studienabschnitt ist das Lehrmuster angesiedelt? |
|---|
| Bachelor (Grundlagenphase) |
| In welcher Art ist das Lehrmuster curricular verankert? |
|---|
| Pflichtmodul, Wahlmodul |
| Worum geht es in dem Lehrmuster insbesondere? |
|---|
| Selbstständiges Arbeiten am Text / an Quellen / an Fällen / an Daten, Selbstständiges Experimentieren |
Welche Zielsetzung hat das Lehrmuster?
Es ging um die Vermittlung eines grundlegenden Verständnisses der Klimakatastrophe als gesellschaftliches Problem mit Fokus auf die Rolle der Medien. Wie die Klimakatastrophe dargestellt wird, beeinflusst auch, welche politischen Maßnahmen akzeptiert werden oder inwiefern Bürger:innen sich selbst engagieren. Ziel war es ein grundlegendes Verständnis der Klimakatastrophe als Krise der Menschenrechte und der Ungleichheit zu erwerben. Medien haben dabei unterschiedliche Funktionen, die differenziert gekannt werden sollten – thematisieren oder dethematisieren z.B. die Klimakrise, sie haben unterschiedliche auch ästhetische Möglichkeiten das Thema zu vermitteln, nicht zuletzt stellt uns der Energie- und Ressourcenhunger von KI vor neue Herausforderungen. All diese Aspekte sollten an unterschiedlichen Medienformen wie Film, akustischen Medien, journalistischen Texten und der Materialität digitaler Medien (seltene Erden, Wasser, Energie) nachvollzogen werden.
Es sollten darauf aufbauend eigenständig in Gruppen Konzepte für ein besseres Green Storytelling entwickelt werden. D.h. es sollte der Schritt vom Verstehen und Anwenden von Klima als Perspektive auf Medienproduktionen hin zu eigenen Ansätzen und Konzepten vollzogen werden. Diese durften dabei im Entwurfsstadium bleiben.
Was sind wesentliche Inhalte des Lehrmusters?
Wesentlich ging es um die Schwierigkeiten ein so komplexes Thema wie die Klimakatastrophe in verschiedenen Medien zu erzählen bzw. darüber zu berichten. Grundlegend sollte dabei deutlich werden, wie unterschiedliche Gruppen weltweit betroffen sind. Case Studies wie Filme, TV-Serien und journalistische Initiativen sollten einen Überblick über Klimajournalismus, Ecocinema und co. geben und Beispiele liefern, an denen man einüben kann, kritisch-konstruktiv zu analysieren. Wie wird Klima erzählt? Welche Gruppen sind betroffen? Welche ästhetischen und narrativen Mittel werden genutzt? Welche Verbesserungen sind für welche Zielgruppe vorstellbar?
Fokus war die Entwicklung medienübergreifender Perspektiven, die jeweils aber die Spezifik der jeweiligen Medienform berücksichtigt haben – was kann Film, was kann ein Long Read leisten, welches Potential hat Tiktok? Hier war der Begriff Green Storytelling wichtig, der zwischen expliziter und impliziter Narration unterscheidet. Green Storytelling zielt darauf, dass Thema in den Medien zu normalisieren und auf verschiedenen Ebene einzubauen, etwa im Bereich Mobilität oder Wohnen in fiktionalen Medien. Aufbauend auf den Inputs während der Spring School z.B. aus der Correctiv Klimaredaktion oder der Initiative Klima Audio Migration haben wir uns zunächst Journalismus aus Klimaredaktionen wie ARD Alpha und Correctiv angeguckt. Anschließend haben wir die Auseinandersetzung auf audiovisuelle und Plattformmedien fokussiert. Anhand einer Rechercheübung mit unterschiedlichen LLMs wurde für das Thema der Quellenarbeit sensibilisiert. Im letzten Drittel ging es darum, eigene Projektideen als work in progress zu präsentieren, die dann während der Semesterferien weiter bearbeitet werden, um sie als Abschlussarbeiten einzureichen. Möglich sind hier Konzepte für Klimakommunikation im Bereich Plattformen, Podcasts, Essays, Klima-Recherchen etc.
Weitere Lehrmuster:
Wie ist das Lehrmuster strukturiert?
Das Projekt kombinierte Input und Workshops von Expert:innen u.a. der Correctiv Klimaredaktion und Tactical Tech oder der Initiative Migration Audio Archiv während einer zweieinhalbtägigen Spring School mit eigenständiger Recherche und selbständigem Output in Form einer eigenen kleinen Projektarbeit, z.B. einem Audio Walk zu Klimaorten in der eigenen Umgebung oder einem Kurzfilm. Möglich waren auch Recherchen zu Klimaproblematiken und Umweltgewalt in der Region. Dazu haben wir im Seminar wiederholt in situativen Rollenspielen Rollen – etwa von Journalist:innen, Filmemacher:innen etc. – eingenommen, um uns in die Problematiken der Berichterstattung und der Komplexität der Darstellung der Klimakatastrophe einzudenken. Anhand von ausgewählten Beispielen zum Thema wie Filmen, Blogs oder Tiktoks haben wir versucht verschiedene gesellschaftliche und globale Stimmen abzubilden. Wir sind dabei auch auf aktuelle Ereignisse wie etwa Hitzeperioden und wie verschiedene Gruppe davon betroffen sind, eingegangen. Am Ende des Seminars sollen eigenständige Beiträge auf einem Blog veröffentlicht werden und so zukünftige Projekte inspirieren.
Welches Prüfungsform ist in dem Lehrmuster vorgesehen?
Kreative Projektarbeiten, wöchentliche Aufgaben auf moodle zB Foren und Glossar, Hausarbeiten.
Welche E-Learning-Elemente werden eingesetzt?
Moodle, wöchentliche Texte, Prompting Aufgaben zur Sensibilisierung für KI Bias und Quellenarbeit.
Es ist deutlich geworden, dass das Thema Klima im Moment keinen guten Stand hat– Studierende haben aber großes Interesse daran. Sind sie erstmal sensibilisiert für das Thema, wird ihnen der Umfang deutlich. Insbesondere was KI angeht und Ressourcen waren Studierende sehr interessiert.
Das Thema muss viel konsequenter im Curriculum verankert werden und darf nicht auf einzelne LVs auslagert werden. Ganz zentral ist es, dass Studierende ins Machen kommen, um auch Ohnmachtserfahrungen angesichts des Themas vorzubeugen. Man muss neben den Katastrophen immer auch Raum für Austausch und persönliche Erfahrungen bieten. Studierende aus dem Nachhaltigkeitszertifikat waren etwa sehr gut vorbereitet.
Insgesamt begrüßen Studierenden das Involviertsein in einen Workshop mit Expert:innen und Input von Journalist:innen und Praktiker:innen. Elemente wie Gastworkshops und Gastvorträge kommen sehr gut an. Studierende beziehen sich nachhaltig darauf. Diese abzubilden und aufzuzeichnen ist wertvoll für zukünftige Lehrressourcen."
Konzipierung
Kontaktperson:
Prof.*in Dr.*in Julia Bee
(julia.bee@ruhr-uni-bochum.de), Fakultät für Philologie, Institut für Medienwissenschaft
Internetseite zum Lehrmuster
Weitere Informationen
Veröffentlichungsdatum:
19. Dezember 2025, 11:40 Uhr
Schlagwörter:
Forschendes Lernen, International
Fächergruppen:
Geisteswissenschaften, Gesellschaftswissenschaften, Interdisziplinär
