Digitale Methoden in der Klassischen Philologie: „Dyskolos“ digitial


Was zeichnet das Lehrmuster aus?

In der Lehrveranstaltung „Digitale Methoden in der Klassischen Philologie: ‚Dyskolos‘ digital“ werden die Studierenden an Methoden der Digital Humanities in Theorie und Praxis herangeführt. Im Fokus stehen die TEI-Auszeichnung von Texten und Netzwerkanalysen am Beispiel der griechischen Komödie „Dyskolos“. Der ausgezeichnete TEI-Text wird in die interdisziplinäre DraCor-Infrastruktur eingebunden: https://dracor.org/. So wird die Arbeit der Studierenden zitierfähig veröffentlicht und sie leisten einen Beitrag zu einer wichtigen Plattform der Digital Humanities. Die TEI-Auszeichnungen dienen zudem als Grundlage für die Arbeit der Studierenden mit dem DraCor. Sie formulieren eigenständig Fragestellungen auf Basis der im DraCor hinterlegten Texte und Daten. Diese Übung gibt Studierenden erstmals am Seminar für Klassische Philologie eine praktische Einführung in die Digital Humanities und zugleich die Möglichkeit, ihre Arbeit zu veröffentlichen und selbstständig zu forschen.



Fakten im Überblick:

In welcher Form existiert eine Präsenzphase?
Blockveranstaltung, Einzeltermine

In welchen Zeitraum wird das Lehrmuster durchgeführt?
Während Vorlesungszeit

Wird das Lehrmuster über einen Zeitraum von mehreren Semester durchgeführt?
Nein

Welchen Umfang hat das Lehrmuster?
Creditpoints: 2
Teilnehmerzahl: 5

In welchem Studienabschnitt ist das Lehrmuster angesiedelt?
Bachelor (Grundlagenphase)

In welcher Art ist das Lehrmuster curricular verankert?
Pflichtmodul

Worum geht es in dem Lehrmuster insbesondere?
Selbstständiges Arbeiten am Text / an Quellen / an Fällen / an Daten


Welche Zielsetzung hat das Lehrmuster?

Ziel des Projekts ist es, Studierenden eine praktische Einführung in die Digital Classics zu geben und studentische Forschung in diesem Bereich zu fördern. Die Studierenden erwerben Grundlagenwissen über die wichtigsten Tools der Digital Classics. Sie erlernen die Auszeichnung eines Textes nach TEI-Standard in der Software oXygen und die Methoden der Netzwerkanalyse von dramatischen Texten. Zudem reflektieren sie Potentiale und Grenzen der jeweiligen Tools und Methoden. Durch die eingesetzten Lehr- und Lernmethoden werden die Studierenden sowohl zum eigenständigen Arbeiten als auch zur Teamarbeit angeleitet.



Was sind wesentliche Inhalte des Lehrmusters?

Die Veranstaltung setzt zwei Schwerpunkte: Sie gibt eine Einführung in die Datenbanken und Tools der Digital Classics und nimmt insbesondere die TEI-Auszeichnung und Netzwerkanalyse von dramatischen Texten in den Blick. Die praktische Anwendung des Erlernten steht hierbei im Vordergrund: Die Studierenden zeichnen den „Dyskolos“ nach TEI-Standard in der Software oXygen aus. Zudem erlernen sie die Methoden der Netzwerkanalyse im Kontext der DraCor-Infrastruktur und ihrer Analyse-Tools, z. B. shiny.





Weitere Lehrmuster:

Linguistische Datengewinnung und Datenanalyse am Beispiel des Ruhrdeutschen (LinDa)
Digitale Methoden in der Klassischen Philologie: „Dyskolos“ digitial
Zuwanderung und Arbeitsmarktintegration – Handlungsempfehlungen für die Praxis
ABC – ABseits des Curriculums: Non-formales und informelles Lernen ab dem 1. Semester forschend erfassen





Wie ist das Lehrmuster strukturiert?

Die Veranstaltung umfasst 28 SWS. Die praktische TEI-Einführung erfolgt zu Beginn der Vorlesungszeit als Blocktermin im Umfang von 5 SWS. Während der Vorlesungszeit finden wöchentliche Sitzungen von 90 Minuten statt. Diese werden zum einen für die TEI-Aufbereitung des „Dyskolos“, zum anderen für den exemplarischen Überblick über die Digital Classics genutzt. Die Einführung in zentrale Datenbanken, Tools und Projekte der Digital Classics wird nach dem Flipped-Classroom-Prinzip durch einen Moodlekurs begleitet. Die Textaufbereitung erfolgt in Tandemarbeit, die das kooperative und entdeckende Lernen fördert. Nach Abschluss der Aufbereitung des „Dyskolos“ folgt eine Einführung in die Datengenerierung via API-Schnittstelle des DraCor und weitere assoziierte Tools der Plattform. Hierbei wird vor allem der Umgang mit Netzwerkdaten vertieft. Die letzte Sitzung wird dann der kritischen Reflexion der digitalen Methoden, auch hinsichtlich ihrer Übertragbarkeit auf andere Disziplinen, und der Evaluation der Veranstaltung gewidmet.



Welches Prüfungsform ist in dem Lehrmuster vorgesehen?

Die Leistungskontrolle erfolgt durch freiwillige Quiz zu Lerninhalten auf der Lernplattform Moodle; in der letzten Sitzung wird das gesamte Wissen spielerisch in Form eines Jeopardy!-Quiz getestet. Die Kompetenz in der TEI-Auszeichnung von Texten wird durch die verpflichtende Abgabe eines korrekt ausgezeichneten Aktes der „Dyskolos“-Komödie pro Teilnehmer*in überprüft.



Welche E-Learning-Elemente werden eingesetzt?

Der Kurs wird durch einen Moodlekurs begleitet. Dort werden nach dem Flipped-Classroom-Prinzip Materialien zu zentralen Datenbanken, Tools und Projekten der Digital Humanities bereitgestellt. Zur Überprüfung des eigenen Lernfortschritts können die Studierenden freiwillig Quiz zum jeweiligen Thema beantworten. Die Studierenden greifen gern auf diese Möglichkeit zurück und spielen Quiz auch mehrfach, um ein besseres Ergebnis zu erzielen. In den gemeinsamen Sitzungen werden die erlernten Methoden dann zur Formulierung von eigenen Fragestellungen und für die eigene Arbeit am Text- und Datenmaterial eingesetzt. Die Abwechslung der Lehr- und Lernformate innerhalb der Veranstaltung bzw. einer Sitzung sorgt für eine produktive Lern- und Arbeitsatmosphäre. Begleitet wird der Moodlekurs durch eine eTutorin, die die interaktiven Tools einrichtet und ggf. den Rückmeldungen der Studierenden entsprechend anpasst.



Tipps für die Umsetzung:

"Die Kombination von theoretischen und praktischen Inhalten sowie abwechslungsreicher Lern- und Lehrmethoden hat sich als sehr fruchtbar erwiesen. Zudem hat die Möglichkeit der studentischen Forschung und eigenständigen Veröffentlichung die Studierenden sehr motiviert und begeistert."

Julia Jennifer Beine



Veröffentlichungen zum Lehrmuster:

Beine, Julia Jennifer; Kubitzki, Michaela: Projektvideo zu „Digitale Methoden in der Klassischen Philologie: ‚Dyskolos‘ digital“. https://www.dekphil.ruhr-uni-bochum.de/dekphil/digitalelehre/projekt02.html.de.

Huber, Carina: Wenn Computer antike Texte lesen. In: RUB News. Mehr als dicke Bücher. https://news.rub.de/wissenschaft/2022-03-10-digital-humanities-wenn-computer-antike-texte-lesen. 10.03.2022

Menander: Dyskolos. Prepared under the supervision of Julia Jennifer Beine, Frank Fischer. Prepared by Clara Freymuth, Nils Koenen, Laura Lungershausen, Philipp Reichert. Assisted by Philipp Reichert, Anna Wheeler. In: Beine, Julia Jennifer; Fischer, Frank; Orekhov, Boris (Hgg.): Greek Drama Corpus. https://dracor.org/id/greek000040



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Konzipierung

Kontaktperson:
Julia Jennifer Beine
(julia.beine@ruhr-uni-bochum.de), Seminar für Klassische Philologie


Weitere Informationen

Veröffentlichungsdatum:
17. August 2022, 09:07 Uhr

Schlagwörter:
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Fächergruppen:
Geisteswissenschaften


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